Im Wandel der Zeit

Musik war für mich schon immer sehr wichtig. Tolle Lieder können in mir wahre Glücksgefühle auslösen. Es gibt speziell ein Lied, das mich immer euphorisch werden lässt. Es ist “Temple of Love” von den Sisters of Mercy. Ich darf es aber nicht zu oft hören, sonst nutzt es sich ab.

Das mit der Abnützung ist mir mit einem früheren Lieblingslied passiert, das ich eine Zeitlang als Klingelton am Handy hatte: “Down Under” von den Men at Work. Ich mag es immer noch, aber jetzt denke ich immer es ruft mich jemand an, wenn ich es höre. Es hat nicht mehr den “Zauber” von früher.

Mein Musikgeschmack ist an kein Genre geknüpft und ich höre (fast) alles, ausser Volksmusik, Schlager, 80er Metal und Progressive Rock (das ist echt nicht mein Ding und verursacht mir teilweise wirklich Übelkeit). Gerade ging ich meine Liste mit Lieblingslieder durch und es wurde eine kleine Zeitreise.

Die 80er Jahre waren geprägt von Ratt, einer Hair-Glam-Metalband. Besonders hatte es mir der Song “Youre in love" angetan. Aber schon damals zeichnete sich ein anderer Trend ab. Rick Springfield war ebenfalls einer meiner Favoriten. "Celebrate the Youth" höre ich noch immer total gerne. Ebenso wie "Ice Ice Baby" von Vanille Ice. Immer wenn ich den Anfang von dem Queen Song höre, der genauso anfängt freue ich mich auf Ice Ice Baby und bin total enttäuscht, wenn es "Under Pressure" ist, hahahaha. Gleichzeitig mit REM verlor ich meinen früheren Glauben und die Talking Heads führten mich auf eine "Road to Nowhere" und ich verschwendete meine Zeit mit den Toten Hosen. Als Rick James einen "Super Freak" besang, fühlte ich mich doch gleich direkt angesprochen.

Ende der 80er entdeckte ich Metallica und ich wurde echt ein großer Fan. Heute höre ich das nur noch sehr selten. Ich mag es immer noch, aber es passt nicht mehr zu mir. Als rebellische Jugendliche / junge Erwachsene sprachen mich die Texte und der Sound mehr an. Auch ich fühlte mich damals als ob der schleichende Tod hinter mir her wäre und  ich kannte die "Master of Puppets" nur zu gut. Jedoch, "we didn`t start the fire" und ich wählte "One way are another" und ich schaute mit Big Country weg und Camouflage gaben mir "The Great Commandment" und ich wurde "Being Boiled" mit The Human League, aber ebenso führte mich Madonna "into the Grove".

Die 90er wurden einerseits von Rush und "Nobodys Hero"eingeläutet und dann kam Rammstein, deren vorher noch nie dagewesener Stampf-Takt eine regelrechte Offenbarung für mich war, andererseits aber auch von Nirvana. Als Kurt Cobain sich umbrachte, war ich so betroffen, als hätte ich ihn persönlich gekannt. Nirvana ist noch immer meine absolute Lieblingsband und “Lithium” mein unübertroffenes Lieblingslied, auch nach so vielen Jahren noch. Ende der 90 / Anfang der 2000 entdeckte ich Linkin Park und war wieder verzaubert. Die Songtexte waren wie für mich geschrieben. “Numb”, “In the end” und “one step closer to the edge” beschrieben sehr gut meine damalige Lebenssituation.  Aber gleichzeitig gaben mir Crazy Town “Butterflys” und Ricky Martin sang “Living la vida loca”. Ja, ich musste wieder ein verrücktes  Leben leben. Mit Nelly Furtado fühlte auch ich mich “Powerless” und dann kam Sean Paul und ich tanzte mit “Get Busy” und “Gimme the light” durch mein neues Leben und hatte zwei Jahre lang eine einzige rauschende Party “in the Club” mit 50Cent und eine richtig “Geile Zeit”mit Juli und H-Blockx rieten mir zu “Risin`High”. Ich erkannte mit Faithless: “God is a DJ”, war aber auch manchmal schlaflos. Wir sind Helden haben mir ein “Denkmal” gebaut und ich flog mit Savage Garden “To the Moon and back”. Ich lebte mit “Tito und Tarantula” “After dark”. Aber gleichzeitig verlor ich mit Wonderwall meine “Witchcraft” und Missy Elliot empfahl mir to “Get your freak on” und Eminem  lehrte mich, mich selbst zu verlieren. Shakira forderte mich dazu auf, Einspruch zu erheben. Ich war mit Beyonce ein “Naughty Girl” und “Crazy in love” und so “Hot” wie es Avril Lavigne besang. “The Bloodhound Gang” gaben mir “The bad touch” und erzählten mir “the Ballade of Chasey Lane”.

Später entdeckte ich Seed und ich liebe “Augenbling” und “Ding” noch immer. Wenn ich das höre, bin ich sofort gut drauf. Gute Laune Mucke, bei der die Füsse nicht still stehen können. Einen ähnlichen Effekt hat auch Ofenbach auf mich, speziell “Be Mine” und “Katchi” und natürlich meine inoffizielle Hymne “Hangover” von Taio Cruz feat. Flo Rida. Ich reiste mit Cro “einmal um die Welt” und mit Pitbull “Back in Time”. Die “Swedish House Mafia” sagte mir, dass ich mich nicht sorgen soll und ich schloss mich der “Seven Nation Army” an und lebte mit Timbaland “The Way I are”.

Momentan sagt mir OneRepublic, dass ich mich selbst retten muss und Nirvana gibt mir noch immer den Tip “Come as you are”. Wieder ich selbst sein. Die verrückte alte Schachtel, die sich mit fast 53 noch immer so fühlt, als wäre sie für immer und ewig 28 Jahre alt, manchmal auch erst 13. Aber warum sollte ich nicht für immer 28 sein? Vielleicht ist das meine “Evolution”, wie Korn es besingen. Es ist nur the Basic Beast inside, das mir immer zuflüstert, ich wäre nicht gut genug, nicht schön genug, nicht jung aussehend genug, nicht fähig ein glückliches erfülltes sinnvolles Leben zu führen. “Isn`t it ironic” dass ich das noch immer nicht kapiert habe?

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Das bin ich. Unbearbeitet, ohne Make-up, gestern morgen an der Bushaltestelle auf dem Weg zur Arbeit. Mit langen weissen Haaren meiner Katzentochter auf der Mütze, denn ohne Katzenhaare ist man nicht richtig angezogen. Ich geriatrisches Wesen mit meinem noch immer langem Haupthaar. Ich bin gut so wie ich bin und ich bin genug!

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