Gestern Abend waren wir kurz in der Innenstadt und sahen ein Mädchen, etwa 17 Jahre alt, das extrem dünn war, aber dazu auch noch sehr groß.
Das erinnerte mich an meine eigene Teenagerzeit, als ich den unschönen Spitznamen “Weberknecht” hatte. Ähnlich, wie diese Tiere hatte ich damals ebenfalls mega lange dünne Gliedmaßen und dazu einen verhältnismässig größeren Kopf. Es stimmte, ich sah tatsächlich etwas aus, wie ein spinnennartiges Getier.
Ich glaube, das war der Beginn meiner Tiernamen. Es folgten danach, als ich nicht mehr so extrem dürr war Namen wie Gazelle und Storch, Kranich, Flamingo, Graureiher. Alles durchaus zutreffend und nichts, womit ich nicht leben könnte. Ich habe sogar aufgrund dieser Spitznamen extra Kleidungsstücke gekauft, wie etwa ein Kleid mit Flamingos, eine Bluse mit Störchen etc. Ich stehe dazu. Das bin ich. Immer noch dünn mit langen Gliedern. Meine sehr langen Beine sind eine Art Markenzeichen geworden und ja, ich stakse darauf umher wie ein Storch, auch das ist gut von der Aussenwelt beobachtet.
Ich mag alle Tiere. Deshalb lebe ich auch vegan. Dennoch würde es mich schon treffen, wenn ich Spitznamen hätte wie Schlange, Wal, Nilpferd, Aal, Nacktschnecke, Zecke etc. Dann doch viel lieber Storch und Flamingo und falls ich wieder sehr abnehmen sollte meinetwegen auch Weberknecht, oder wie es im Hohenlohisch-Fränkischen Sprachkreis meiner Heimat heißt “Dia sieht aus wie a Habbergaaaas”.