Macht uns Jammern glücklich? ist das eine gute Freizeitbeschäftigung. (auch wenn sie echt weit verbreitet ist)? Auch ich habe früher oft über meinen Arbeitsplatz gejammert. Ich habe andere regelrecht damit zu gekotzt, weil mich die Situation so angekotzt hat. Hat sich dadurch was geändert? Nicht die Bohne. Der Job war und blieb ätzend.
Im Laufe der Jahre habe ich erkannt, dass ich das Jammertal verlassen musste. Ein paar Umstände in meinem Leben sind noch immer alles andere als perfekt, aber ich rede nicht mehr darüber und falls doch, dann nur über lächerliche und unfreiwillig komische Anekdoten. Klar gibt es ab und an mal Rückfälle in denen ich mich beschwere, aber sie sind seltener geworden.
Ich habe gelernt, dass wir durch Jammern nur noch mehr von der Scheisse anziehen, wie das Licht Motten anzieht.
Wenn man immer von allen das Schlechteste erwartet, sich von Unglücken und dem Leid anderer nährt (hach, denen geht es ja noch dreckiger), sensationsgeil jedes Elend verbal ausschlachtet (um die innere Leere und Belanglosigkeit zu übertönen), wenn das ganze Denken nur von Miseren beherrscht wird, darf man sich nicht wundern, wenn man ständig Schmerzen hat oder einem überproportional viel Bullshit geschieht.
Das lamentieren über Unglücke, Einbrüche, Überfälle, Katastrophen, scheinbar ungerechte Umstände, Krankheiten. Ehebrüche, Firmenpleiten und Privatinsolvenzen hat noch nie jemand glücklich gemacht Jammerorgien über das Wetter, die Wirtschaftslage und den Verkehr sind auch nicht sinnvoller. Genauso wenig hilft es, sich von Banalitäten, wie unfreundliches Servicepersonal, unpünktliche öffentliche Verkehrsmittel oder Laub auf dem Gehweg selbst die Seelenruhe zu rauben.
Es wird auch nicht helfen, wen man immer nach dem äußeren Schein lebt. Egal wie viele Diplome, wie viel Geld, teure Autos, Yachten und Häuser wir besitzen mögen, wenn uns das nicht erfüllt, ist alles nichts wert.
Es ist ebenfalls sehr förderlich für das persönliche Unglück, wenn man sich mit ganz viel Negativem beschäftigt. Das geschieht oft in veganen Kreisen. Viele die im Tierschutz aktiv sind, werden scheinbar immer misanthropischer. Ist es wirklich gut für die Seele, wenn man jeden Tag erschossene Füchse, Rehe, Wildschweine postet. Wenn man jeden Tag Geschichten über misshandelte und gequälte Tiere teilt? Klärt man andere wirklich damit auf, wenn man grausame Bilder aus Schlachthöfen postet? Mag sein, dass Manche dadurch aufgewacht sind. Ich denke aber, es ist wie mit den abschreckenden Bildern auf den Zigarettenschachteln. Die meisten juckt sowas nicht.
Ich habe auf all meinen Social Media Kanälen alle deabonniert (und teilweise sogar gelöscht), die gehäuft furchtbare Posts verbreitet haben oder die immer die selbe Leier angestimmt haben. Ich denke dadurch wird gar nichts besser, auch wenn es gut gemeint sein mag (wobei wir wieder beim Thema wären, dass gut gemeint echt immer beschissen ist).
Ich lebe besser, seit ich diese Veröffentlichungen nicht mehr sehe und es tut zusätzlich gut, Menschen dieser Art zu meiden. Es lebt sich damit viel leichter.