Die meisten Menschen, die ich kenne, sind begeistert von Musicals. Reisen sogar fast tausende von Kilometern um ein bestimmtes Stück zu sehen. Ich bin eher der Typ “Kulturbanasin”. Die Musicals wären meiner Meinung nach eindeutig erträglicher, wenn das Gesinge nicht wäre…
Gestern waren wir mit einem Freund im Kino und wir hatten den groben Schnitzer begangen, ihn den Film aussuchen zu lassen, ohne uns genau nach der Art des Films zu erkundigen. Auf diese Weise landeten wir in “Aladdin”. Will Smith als Flaschengeist war zugegebenermaßen witzig, jedoch waren die Gesangseinlagen schon etwas an Folter grenzend für mich.
Wenn die Melodien wenigstens gut wären, aber diese Mischung aus Operettengesang und Schlager… BRRRR, da rollen sich echt meine Zehennägel hoch. Nein, ich werde sicher kein Freund mehr von Musicals.
Wir hätten gewarnt sein können, es war schließlich eine Disney Produktion. Aber Will Smith als einer der Hauptdarsteller und Guy Richie als Regisseur ließen mich hoffen.
Seit Disney die Star Wars Filme produziert, habe ich noch immer Angst, die Stormtrooper könnten anfangen zu singen und zu tanzen.
Gefühlt gibt es auch kein Genre mehr, das nicht schon in ein Musical umgewandelt wurde. Ich warte nur noch auf “Rambo – das Musical” oder “Hitler – der Untergang” nun als Musical Edition. Oder noch schlimmer, meine Lieblingsfilme als Musical… “Zurück in die Zukunft” und Doc Emmett Brown fängt an zu singen und tanzt um den DeLorean herum während die Lybier als Backgroundtänzer eine Choreografie mit ihren Maschinengewehren aufführen und Einstein bellt rhythmisch im Takt… welch ein Horror!
Im Kino kann man die Gesangs- und Tanzszenen leider nicht vorspulen, wie ich es normalerweise handhabe – da muss man quälende zwei Stunden durch und abwarten, bis der grausliche Singsang verklingt. Zukünftig werden wir wieder die Filme auswählen, soviel ist sicher.
Des einen Freude ist des anderen Qual. Ich gönne allen, die sich daran erfreuen ihr Musicalerlebnis. Für mich jedoch ist es kein Vergnügen und wird es nie sein.