Mir fiel heute auf, dass es viele Menschen mit dem Nachnamen Adolph gibt. Niemand denkt sich bei dem Namen irgendwas. Die heißen einfach so. Wie Hinz und Kunz oder Müller und Maier. Gänzlich anders wäre es, wenn ein Mensch unter 74 jedoch mit Vornamen so heißen würde (auch geringfügig anders geschrieben), dann wäre das ein absolutes No-Go.
Man würde die Nase rümpfen und komisch schauen. Wie heißt der? Geht ja gar nicht!
Nur weil es der Vorname einer historisch infernalen Person war, ist er heute nahezu geächtet. In den goldenen Zwanzigern war es ein beliebter männlicher Vorname ohne die geringste Belastung. Heute undenkbar, zumindest in Deutschland.
Verwächst sich sowas wieder in einigen Jahrhunderten? Nicht dass es ein besonders schöner und erhaltenswerter Vorname wäre… aber darum geht es nicht. Ich kenne mindestens zwei Attilas, aber keinen Nero. Auch ein geächteter Name seit Zweitausendjahren. Obwohl Historiker herausgefunden haben, dass er nicht ganz so furchtbar war wie sein Ruf. Vlad heißen glaub auch noch einige, trotz Vlad Dracul dem Pfähler. Einen Dschingis kenne ich jedoch nicht und mehr Monster der Historie fallen mir gerade nicht ein.
Mein Zweitname ist Iris. Früher habe ich mir immer gewünscht, es wäre Isis, weil ich die ägyptische Göttin irgendwie cool fand. Nachdem der Name heute aber auch für eine gewisse Gruppierung steht, bin ich ganz froh, dass es Iris ist. Immerhin die Götterbotin. Namen an sich sind neutral. Ob sie positiv oder negativ behaftet sind entscheidet das Zeitgeschehen oder aber auch die Region. in deutschsprachigen Ländern ist Depp zum Beispiel ein ziemlich unglücklicher Nachname, auch wenn der Vorname Jonny ist.