Alles ist gut

Im Frühjahr 2015 verstarb meine damalige beste Freundin. Wir waren über 20 Jahre lang befreundet und hatten viel zusammen erlebt. Als bei ihr Krebs im Endstadium ohne Aussicht auf Heilung diagnostiziert wurde, hofften wir dennoch zusammen auf ein Wunder und ich war bis zu ihrem letzten Atemzug bei ihr und hielt ihre Hand. Es war grausig zuzusehen, wie sie sich in ihren letzten Tagen vor Schmerzen krümmte, obwohl sie eine sehr hohe Morphiumgabe erhielt. Wir hatten noch 10 Monate von der Diagnose bis zu ihrem Tod.  Etwa zwei Monate nach ihrem Tod hatte ich einen sehr intensiven Traum von ihr. Sie besuchte mich und hatte ganz lange Haare. Zu Lebzeiten wuchsen ihre Haare nur schulterlang und brachen dann ab. Aber nun hatte sie eine tolle Wallemähne. Ich sagte zu ihr “Du siehst toll aus” und sie antwortete “Ich kann jetzt sein, was immer ich sein will”.  Seit diesem Traum hatte ich meinen “Frieden” damit gemacht, dass sie nicht mehr da war.

Natürlich gibt es noch immer Momente, wo ich denke “Das hätte ihr jetzt gefallen”, oder “Das muss ich ihr erzählen”, aber es hält mich doch nichts ab, es ihr zu erzählen.  Ich spüre es und ich weiss, dass es ihr da, wo sie jetzt ist, gut geht. Sie kann dort sein, was immer sie sein will. Alles ist gut.

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