Urlaub Zuhause – man muss nicht immer weg fahren um glücklich zu sein

Ich habe noch bis Morgen Urlaub und mein Mann und ich verbrachten die vergangenen zwei Wochen Zuhause. Zwei unserer Adoptivkinder benötigen mehrfach täglich Medikamente und das wollten wir weder Familienangehörigen noch Freunden zumuten, die uns bei einer Reise hätten vertreten müssen.

Wir beschlossen daher, es uns Zuhause gut gehen zu lassen. Wir gingen relativ oft Essen, kochten selbst wenig und ließen es uns richtig gut gehen.

Ich war so kreativ wie lange nicht mehr. Ich änderte viele meiner Klamotten um nach dem Motto: Aus alt mach neu, ich erstellte Schmuckstücke für meine Freundinnen und bastelte jetzt schon Nikolaus- und Weihnachtsgeschenke. Ich habe immer einen “Geschenkeschrank”, wo alles hinein kommt, was mir über`s Jahr ein oder in die Hände fällt, von dem ich denke, es könnte für meine Freundinnen passen. Wenn sie dann Geburtstag haben oder eben für Nikolaus, Weihnachten oder Ostern brauche ich dann nicht krampfhaft etwas zu suchen, sondern nur in meinem Schrank stöbern. Auch dieses Jahr ist er wieder gut gefüllt. Manchmal verschenke ich aber einfach so etwas an meine Freunde, weil es mir selbst Freude bereitet. Doch zu all diesen kreativen Tätigkeiten habe ich im Alltag meistens keine Energie mehr. Umso mehr nutzte ich diese paar Tage.

Ich habe endlich unseren Vorgarten wintertauglich gemacht und die Herbstdekoration aufgestellt. Wir waren viel laufen und ich habe viel gelesen. Es tut gut, von allem frei und unbelastet einfach nur stressfrei zu sein.

Wie wundervoll wäre es, wenn man keinen “Urlaub” bräuchte. Wenn man von etwas leben könnte, was einen erfüllt und glücklich macht. Dann bräuchte man zwar ab und an auch Ruhephasen, aber keine “Auszeit”.

Wir waren vorletzte Woche in einem veganen Restaurant Mittagessen. Die Küche ist dort offen und man kann jederzeit sehen, was die Mitarbeiter machen. Sie drehten die Musik laut und fingen an zu tanzen, während sie Gemüse schnippelten und in Töpfen rührten. Ich hätte am liebsten mit getanzt, habe mich aber nicht getraut. Ich gönnte es ihnen von Herzen, war aber etwas neidisch. Ist es Neid, wenn man anderen etwas gönnt, dasselbe jedoch auch für sich haben möchte? Nein, das ist kein Neid, eher Sehnsucht. Bei Neid gönnt man es anderen ja nicht. Das war bei mir wirklich nicht der Fall. Ich freute mich herzlich für sie, dass sie so viel Spass hatten.

Ich werde die verbleibenden eineinhalb Tage noch für mehr Kreatives nutzen. Am besten, ich fange als erstes mit einer kleinen Mittagsmeditation an. Vielleicht kann ich die Ruhe und Ausgeglichenheit, die ich jetzt verspüre noch eine Zeitlang in den Alltag hinein “retten”.

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