Wenn ich ein veganes Vorbild nennen sollte, dann ist es bei mir eindeutig Ria Rehberg, die 2. Vorsitzende von Animal Equality. Ich bewundere sie uneingeschränkt, für alles was sie tut.
Überhaupt schätze ich die Arbeit von Animal Equality sehr. Ich wollte auch einmal aktives Mitglied werden, habe aber dann festgestellt, dass ich ein zu großes Weichei bin. Ich habe schon ehrenamtlich Übersetzungen geschrieben und selbst der Inhalt dieser Berichte ging mir schon zu nahe, ganz zu Schweigen von den Bildern. Ich finde das iAnimal Projekt, wo man mit einer virtual reality Brille erleben kann, wie sich ein Tier in der Massentierhaltung fühlt sehr gut und wichtig, könnte es mir aber nie selbst anschauen. Ich hätte ein Leben lang Alpträume davon.
Ich habe auch bei Facebook schon echt liebe Freunde geblockt, weil sie sehr oft wirklich grausame Bilder posten. Ich bekomme diese Bilder nie wieder aus meinem Kopf und es fühlt sich für mich nicht gut an. Deshalb versuche ich mich gerade als Politikerin.
Selbst wenn ich echt nicht gerade ein Naturtalent bin. Ich muss mich stark überwinden, fremde Leute, oder selbst Freunde und Familienmitglieder an zu sprechen und sie darum zu bitten, mir zu helfen, mit Unterstützungsunterschriften, damit wir bei der Bundestagswahl antreten können. Ich kann gut schreiben, ich kann gut organisieren. Was ich nicht gut kann, ist Leuten persönlich klar zu machen, was mir so sehr am Herzen liegt und warum es wichtig ist, dass sich für die Tiere bald etwas zum Guten ändert. Dass Tiere Persönlichkeitsrechte zustehen. Dass der Konsum von tierischen Produkten in der heutigen Form unseren Planeten in sehr naher Zukunft zerstören wird.
Warum tue ich mich damit so schwer? Weil ich es schon zu oft erlebt habe – gerade im Freundes- und Bekanntenkreis, dass mich Menschen “nicht mehr gemocht” haben, seit ich vegan lebe. Hier muss ich mir echt ein viel dickeres Fell zulegen. Meine Harmoniesucht eindämmen. Ich kann nicht von jedem gemocht werden und es niemals Allen recht machen. Es geht hier auch nicht um mich und meine Befindlichkeiten. Deshalb muss ich meinen inneren Schweinehund überwinden und die mir bestmöglichste Version einer Politikerin sein – für ein höheres Ziel – für die Tiere, die Natur, für uns Alle.