Noch ist es eine Utopie

heute habe ich mir – mal wieder – die Homepage zum Filmprojekt the end of meat angesehen.

Gar nicht so einfach sich vor zu stellen, wie eine vegane Welt aussehen wird.

Zu allererst muss die Gesetzgebung geändert werden. Alle Tiere werden als Personen angesehen und Ihnen wird das gleiche Recht eingeräumt, wie es für Menschen im Grundgesetz verankert ist.

Das Recht auf Leben. Das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Kein Mensch darf je wieder einem Tier mit Absicht etwas antun und es für seine Zwecke ausbeuten.

Das Strafrecht müsste man dann nochmals genauer anschauen hinsichtlich Euthanasie Gesetzen – aber dasselbe gilt auch für Menschen.

Im zweiten Schritt werden alle Schlachthäuser – bis auf einige Mahnmahle – abgerissen. Die Tiere werden erstmal auf viele Lebenshöfe verteilt. Für die Gründung der Lebenshöfe werden die vorherigen Agrarsubventionen verwendet. Ehemalige landwirtschaftliche Betriebe erhalten weitere Unterstützungen zur Umrüstung zum Tierparadies. Extra Förderungen erhalten die Höfe, die zusätzlich noch Seminare  anbieten. Zum Beispiel zum Thema “Enttraumatisierung von Paarhufern und anderen Gattungen”, “liebevolles Zusammenleben mit nichtmenschlichen Tieren” und “vegane Schlemmerkurse”.

Tiere werden zu Freunden, zu Familienmitgliedern. Wie etwa dieses sanftmütige, wundervolle Wesen, das auf dem Lebenshof von Freunden lebt.

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Metzger, Schlachter, Jäger, Fischer, Angler, Mitarbeiter aus Tierlaboren, Zoo- und Zirkusdirektoren bekommen die Chance zur Umschulung und müssen Anti-Speziesismus Schulungen durchlaufen. Neue Berufszweige wird es zur Genüge geben. Der Bedarf an Pflanzenmilch und an Urgetreidearten wird definitiv steigen.

Die ganzen früheren Nutztiere müssen die ersten Jahre umsorgt und gepflegt werden. Wie man an verwilderten Hauskatzen (nicht zu verwechseln mit Wildkatzen) schon heute sieht, sind diese ohne menschliche Hilfe auch mehr schlecht als recht überlebensfähig. Genauso oder vielleicht sogar noch verstärkter ist es mit Kühen, Schweinen, Hühnern, Puten, Schafen und Ziegen. Oft sind die Züchtungen schwer lebensbeeinträchtigend. Hühnern zum Beispiel muss man mühsam wieder ein artgerechtes Verhalten beibringen. Selbst das Sitzen auf Ästen macht ihnen Angst, weil sie es nie kannten. Puten sind so gezüchtet, dass sie kaum das Gleichgewicht halten können, weil die Brust so ausgeprägt ist. Kühe haben “Hochleistungseuter”, die sie kaum tragen können. Viele Schafrassen müssen geschoren werden, weil sie sonst hyperventilieren. Es wird Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern, bis sie wieder selbstständig lebensfähig sein werden und diese Zuchtperversionen sich zurückgebildet haben.

Pflanzen werden nur noch in Bioqualität angebaut und alte Obst, Getreide und Gemüsearten erleben eine Renaissance. Exporte werden zum Schutz der Umwelt eingeschränkt. Pestizide sind verboten. Ebenso genmanipuliertes Saatgut und Pflanzen. Es wird ein Gesetz geben, das die Verschwendung von Lebensmitteln verbietet. Plastik wird durch recycelbare Materialien ersetzt. Die Meeresbewohner werden nicht mehr durch Kunststoffmüll geschädigt und getötet.

Der Anbau von Fasern wie Kapok, Hanf und Flachs wird boomen und diese können sehr vielfältig eingesetzt werden. Zum Beispiel als Daunenersatz und Dämmungsmaterial. Federn dürfen nur noch von Menschen verwendet werden, wenn sie den Vögeln auf natürliche Art ausgefallen sind und man sie auf dem Boden findet.

Fleischfressende Wild- und andere Tiere werden mit Fleisch aus dem Reagenzglas ernährt, bis sie durch Auswilderungsprojekte wieder in der Lage sind, sich selbst zu ernähren. Das kann – der Domestizierung geschuldet – nicht für alle Carnivoren möglich sein. In diesem Fall werden sie bis zu ihrem natürlichen Lebensende von Menschen versorgt werden. Kein Fisch, kein Wal, kein Delfin muss mehr um sein Leben fürchten oder Kunststückchen aufführen. Wenn sie sich uns Menschen nähern wollen, dann bleibt es ihnen selbst überlassen.

Unsere Zivilisation wird sich grundlegend verändern. Tierethik und Empathie für alle unsere Mitgeschöpfe werden Schulfächer. Karnismus wird ein Fall für die psychiatrische Klinik.

Wenn wir andere Spezies mehr achten, werden wir auch unsere Mitmenschen mehr achten.

Ich vermute, dass die meisten, durch tierische Fette verursachten Krankheiten rapide sinken werden, was die Krankenversorgungskosten decken wird, auf die andere Spezies nun dasselbe Recht haben.

Man weiss von Ratten, dass sie aggressiv werden, wenn sie Fleisch fressen. Somit wird es auch auf die menschliche Art positive Auswirkungen haben, wenn kein Fleisch mehr gegessen wird. Vielleicht sinkt dadurch auch das Machtgehabe und Kriege gehören endlich der Vergangenheit an. Damit bleiben genug Ressourcen für die Förderung eines jeden Einzelnen, damit er von seinen Talenten leben kann. Zufriedene Menschen, die ihren Lebensunterhalt mit dem bestreiten können, was sie von Herzen gerne tun, werden kein Bedürfnis nach Macht haben. Für Neid, Missgunst, Machtstreben, Besitzdenken und “Ehre und Ansehen” ist kein Platz mehr. All dies wird zu historischen Relikten, so wie wir heute über Kannibalismus, Gladiatorenkämpfe und Menschenopfer denken.

Alle nichtmenschlichen Spezies können so leben, wie diese süssen Schäfchen auf dem nachfolgenden Bild. Sie freuen sich einfach ihres Daseins und hüpfen fröhlich über die Wiese.

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