Ich habe in den letzten 14 Monaten erkannt, dass das Leben zu Schade ist, um es mit Nichtigkeiten wie Wut, Ärger etc zu vergeuden. Es gelingt mir nicht immer, aber immer öfter und ich bin gerade gelassener und mit mir im Frieden wie selten zuvor.
Der Tod von zwei geliebten Menschen hat in mir die unbändige Lust am Leben wiedererweckt. So als ob sie mir den Auftrag gegeben hätten, jetzt dreifach soviel Spaß und Freude zu haben, für sie mit.
Wenn man mit dem Tod konfrontiert wird, dann fällt alles Unwichtige, wie die Plänkeleien auf der Arbeit, Eifersüchteleien etc weg. Das Leben wird auf das Wesentliche reduziert und dadurch bleibt viel Raum für Glück.
Jeder von uns hat eine gewisse Lebensspanne. Daran ist nichts Gutes oder Schlechtes. Manche gehen früher, andere später. Ein Tod in jungen Jahren ist nur scheinbar dramatischer als wenn man hochbetagt stirbt. Was wissen wir denn schon mit unserem begrenzten Wissen, zu was es gut ist. Vielleicht hatte die Seele schon früh alles erlebt und sich so entwickelt wie es sein sollte, dass ein weiteres Leben hier einfach keinen Sinn gemacht hätte.
In gelassenen Phasen, wie gerade, erkenne ich, dass all das was noch nicht stimmig ist in meinem Leben, mich Sanftmut und Demut lehrt.
Früher habe ich einen Großteil meines Selbstvertrauens aus meinem Aussehen – aus dem Aussen – gezogen und war doch innerlich total unsicher. Heute weiß ich dass ich soviel mehr bin, als mein Äußeres und das Altern hat etwas von seinem Schrecken verloren, wenn auch noch nicht ganz. Aber wer weiß, ob ich wirklich alt werde, also warum jetzt darum Gedanken machen. Wie schnell man sterben kann, habe ich ja mehrfach gesehen.
Früher wollte ich auch, dass mich alle gern haben und ich versuchte es allen recht zu machen. Doch ich erkannte schon vor einiger Zeit, dass es besser ist man selber zu sein, auch wenn das bedeutet, dass man aneckt. Seit ich von der Vegetarierin zur Veganerin wurde, ecke ich extrem oft an. Das Gesetz der Resonanz greift. Gleiches zieht Gleiches an und Anderes wird abgestoßen. Deshalb habe ich auch mehr und mehr Leute aus meinem Umfeld verbannt. Wenn ich Menschen nicht treffen will, dann treffe ich sie nicht, egal ob wir uns seit der Schulzeit kennen. Wenn mich ein Treffen mit einer Person auslaugt und mir Energie raubt, dann passt sie – im Moment – nicht mehr in mein Leben. Das kann sich wieder ändern. Doch wenn nicht, dann ist es auch gut. Ich glaube ich bin in den letzten 14 Monaten zur pragmatischen Stoikerin geworden :-D.
Momentan bin ich im Fluss und mit mir im Reinen. Es gab schon ganz andere Zeiten und vielleicht kommen wieder Zeiten, wo ich nicht so gelassen und ruhig sein kann, wie jetzt. Mal sehen, wohin mich das treibt, wozu es führt.