Der neue Familienzuwachs erkundet seine ungewohnte Umgebung
Monat: Januar 2015
Neulich an der Tanke
Vor noch nicht all zu langer Zeit waren wir auf der Autobahn unterwegs und wollten uns an einer Raststätte stärken. Doch ich musste leider feststellen, dass es dort nur Mineralwasser für mich gab.
Alles andere dort enthielt entweder Milchprodukte, Eier oder Honig, oder alles Zusammen, oder Wurst, Fisch und Fleisch…
Der Verkaufsraum war circa 10 Quadratmeter groß und die Regale waren von oben bis unten mit tierischen Produkten bestückt. “Produkte” und “Lebensmittel” für die Tiere getötet, missbraucht und misshandelt wurden. Wofür Kälbchen schon nach wenige Wochen geschlachtet wurden, Küken geschreddert, kleine Schweinchen ohne Narkose kastriert werden, Rindern die Hörner abgemacht werden, Hühner in engen Käfigen gehalten werden, Kuhmütter niemals Tageslicht sehen und über Jahre nur als “Milchlieferant” immer wieder geschwängert werden und und und.
Viele meiner Familienmitglieder und Freunde sind Fleischfresser. Auch meine Adoptivkinder sind Fleischfresser. Ich habe sie trotzdem lieb. Meine Adoptivkinder sind von der Spezies her Raubtiere. Meine nicht veganen Familienmitglieder und Freunde sind keine Raubtiere, haben aber offensichtlich wenig Mitgefühl für sogenannte “Nutztiere”. Das muss ich akzeptieren, auch wenn ich es nicht verstehe und auch nicht nachvollziehen kann, wie man um all die Umstände, die sich hinter der “Milchherstellung”, “Fleischproduktion” etc verbergen weiss, aber trotzdem nichts ändert. Unbekannte Tiere sind vielleicht für andere so, wie das Schicksal von Unfallopfern in den Nachrichten. Wenn man sie nicht persönlich kennt, dann belastet es einen nicht so sehr. Dann hört man zwar dass 200 Flüchtlinge mit einem Boot untergingen, oder dass 120 Passagiere mit einer Boing abgestürzt sind etc, aber es berührt einen nicht wirklich. Erst wenn mehrere Tausend Menschen auf einmal sterben, wie bei 9/11 oder dem Zunami läuft einem ein eiskalter Schauer über den Rücken. Aber warum dann keine Empathie oder Mitleid mit den Tieren, die täglich milliardenfach weltweit getötet werden?
Warum schauen sich Omnivoren einen Film wie “ein Schweinchen namens Babe” an und essen dabei womöglich nebenbei noch ein Schnitzel, oder finden Kälbchen so süss, aber gleichzeitig auch Kalbsfilet so lecker, oder Küken so niedlich aber auch das Frühstücksei unverzichtbar? Diese Frage beschäftigt mich immer wieder und ich finde einfach keine Antwort darauf.
Unser Familienzuwachs
Diesen kleinen süssen Mann holten wir gestern Abend von einer Tierschutzorganisation ab und er ist nun unser neuestes Familienmitglied :-). Morgen lernt er seine neuen Geschwister vorsichtig kennen. Hoffentlich mögen sie sich.
Der kleine Spatz war angeschossen worden. Welche Kreatur bringt es fertig, so etwas zu tun?
Gabel statt Skalpel
Diese DVD kann ich jedem nur empfehlen. Vielleicht öffnet das manchen die Augen, denen das Tierleid egal ist, aber ihre Gesundheit nicht. Letztendlich ist es egal, ob sich Menschen aus ethischen Gründen vegan ernähren oder aus Gesundheitlichen. Der Konsumverzicht ist das was zählt, egal wie motiviert. Denn das Angebot wird durch die Nachfrage bestimmt und je mehr die Zahl der Veganer steigt, desto mehr passt sich der “Markt” daran an.
Egoismus
Meine Freundin Anna von Passionflow postete heute einen sehr guten Beitrag zum Thema gesundem Egoismus.
Auch ich sollte egoistischer sein. Leider denke ich oft zuletzt an mich und vorher an alle Anderen. Ich bin eher das gutmütige Schaf. Natürlich ist es selbstverständlich für mich, dass ich meiner kranken Freundin beistehe und für sie da bin, auch für alle anderen Menschen in meinem Umfeld, die mich brauchen. Doch oft fehlt mir selbst die Energie. Ich brauche auch ab und an etwas Zeit für mich um meine Leidenschaften zu leben und daraus Kraft zu tanken, die ich dann wieder weitergeben kann.
Natürlich werde ich jetzt kein Egoist werden, das liegt einfach nicht in meiner Natur, aber ab und an Zeit für meine Bedürfnisse frei zu schaufeln schadet garantiert nicht.
Abendessen vom 20. Januar 2014
Zuccini mit Süsskartoffeln.
Süsskartoffeln sind Geschmacksache und ich muss offen gestehen: Mir schmecken sie nicht. Zumindest nicht als “Pommes”. Vielleicht probiere ich sie nochmals als Zutat für eine Süssspeise aus. Für meinen Gaumen ist diese süsse Knolle leider etwas zu gewöhnungsbedürftig für ein Abendessen.
Angst
an manchen Tagen ist man gefangen in Angst und Sorge und findet schlecht einen Ausweg aus dem Gedanken- Karussell – doch das hilft niemand. Ich brauche jetzt Kraft, damit ich sie denen geben kann, die sie brauchen. Es gibt immer Hoffnung. Ich habe mal in einem schlauen Buch gelesen, dass man immer daran denken soll, dass schon von jeder Krankheit Menschen geheilt wurden, egal wie die Prognose aussah und wenn es bei einem Menschen so war, dann kann es immer wieder passieren. Es gibt sogar Fälle, wo Menschen Tollwut überlebt haben. Alles ist möglich, dem der glaubt. Meiner Meinung nach ist dies der am meisten fehl interpretierte Satz den es gibt. Damit ist nicht der Glaube an eine Religion gemeint, sondern dass uns Allen Alles möglich ist, wenn wir daran glauben.
Hierzu ein paar Beispiele. Zwar kleine Beispiele, aber das Prinzip ist dasselbe. Was im Großen wirkt, wirkt auch im Kleinen und umgedreht.
Als ich noch ein junger Teenager war, fand eine Klassenparty statt, allerdings unter Betreuung der Lehrer. Ich glaubte damals, dass ein Apfelschorle ein alkoholisches Getränk wäre, aber in Wahrheit besteht es nur je zur Hälfte aus Wasser und aus Apfelsaft. In meiner jugendlichen Unwissenheit glaubte ich jedoch, dass ein Schorle automatisch immer mit Alkohol wäre. Die “Party” war ziemlich steif und fand in einer Dorfwirtschaft statt und meine Klassenkameradin und ich bestellten uns bei der Bedienung mindestens 5 Apfelschorle und waren dermaßen betrunken, das kann man sich gar nicht vorstellen. Im Glauben immer mehr Alkohol zu trinken, wurden wir immer alberner und kicherten den halben Abend blöd vor uns hin. Wir waren aber natürlich nicht betrunken. Die Bedienung hätte ja niemals Alkohol an Minderjährige ausgeschenkt, nicht einmal in der tiefsten Provinz. Kurz bevor die Eltern meiner Klassenkameradin uns abholten, sagte ich “jetzt müssen wir uns aber zusammen reißen, damit die nicht merken, dass wir betrunken sind”. Dies hörte ein anderer aus der Klasse und lachte sich schief und klärte uns dann darüber auf, dass wir gar nicht betrunken sein könnten, weil wir ja nur Apfelschorle getrunken hatten, in der nun mal kein Alkohol ist. Wir waren dann auch schlagartig “nüchtern”, weil wir nun ja nicht mehr daran glaubten, betrunken zu sein.
Noch ein Beispiel aus meinem Umfeld: Ein Bekannter erzählte mir mal, dass er im Urlaub in den Alpen war. Noch im Herbst. An einen so frühen Wintereinbruch hatte niemand gedacht, aber es fiel auf einmal Schnee und die Straßen waren spiegelglatt. Das Auto seines Kumpels, der gefahren war, hatte noch Sommerreifen drauf. Mein Bekannter wusste dies, sagte diesem aber, es wären Allwetterreifen und die wären bestens geeignet für die Wetterlage. Mit dieser felsenfesten Überzeugung fuhr der Kumpel los und fuhr ganz normal damit, weil er ja glaubte, dass die Reifen prima wären. Erst als sie vom Berg runter sicher im Tal angekommen waren, sagte der Bekannte die Wahrheit. Das war natürlich etwas fahrlässig von dem Bekannten, kein Zweifel daran, aber es hatte in der Not seinen Zweck erfüllt, sonst wären sie vielleicht ewig auf dem Berg fest gesessen. Die Notsituation erforderte eben besondere Maßnahmen.
Meine Kollegin hatte eine Nachbarin, welcher im Alter von 55 Jahren gesagt wurde, dass sie unheilbar krank wäre und nur noch wenige Monate zu leben hätte. Man könne ihr nicht mehr helfen. Die Frau jedoch sagte “das werden wir erst sehen!” und tatsächlich wurde sie gegen alle Meinungen der Ärzte eine resolute alte Dame von über 90. Sie hatte einfach beschlossen “NEIN! Das akzeptiere ich nicht”.
In der Nachbarschaft meiner Mutter lebt ein Mädchen, welches im Herbst letzten Jahres an einem Gehirntumor operiert wurde und die Operation ging leider gründlich schief. Die Ärzte sagten den Eltern, dass das Kind vermutlich nicht mehr aus dem Koma aufwacht und selbst wenn, wird sie schwerstbehindert sein. Jetzt 4 Monate später ist sie aufgewacht und sie ist kein Pflegefall. Es wird zwar noch dauern, bis sie wieder so ist wie vorher, aber sie kann sprechen und sich bewegen und die Ärzte hatten nicht recht.
Diese Beispiele oben sind keine Fälle aus der einschlägigen Regenbogenpresse und solche Geschichten von Jemand der Jemand kennt der hat das und das erzählt, sondern es spielt /spielte sich alles in meinem näheren Umfeld ab. Wunder gibt es immer wieder und die Ärzte haben mit ihren Prognosen nicht immer recht und auch wenn es nicht gut ausschaut, ist immer Hoffnung da.