Mein zartrosa Mantel, den ich im Kleiderkreisel erkreiselt habe. Es ist natürlich reiner Zufall, dass ich direkt neben dem Anarchie Zeichen stehe 🙂
Monat: November 2014
Filmtipp
A better life with chemistry
Ein Apotheker mit wenig Selbstvertrauen, der von seiner Frau und seinem Schwiegervater ständig niedergemacht wird, lernt eine Frau kennen, fängt mit ihr eine Affäre an und generiert dank ihr und den Drogen, die sich die beiden einwerfen ein bis dahin unbekanntes Selbstwertgefühl. Sehr schön anzuschauen und sehr lustig.
Mädelsabend
heute traf ich mich mit 3 Mädels zum Hugo-Aperol-Abend. 2 von uns sind verheiratet, 2 Singles. Die andere liierte Freundin wollte den Singles einen Typen “schmackhaft” machen, der wohl dringend an die Frau gebracht werden muss. Wir kennen ihn alle vom sehen. Vermutlich hat er die ausgelobten inneren Werte, aber die Freundin pries ihn schon fast an wie Sauerbier. Ging gar nicht. Meiner Meinung nach hätte er auch in hundert kalten Wintern zu keiner der beiden ledigen Damen am Tisch gepasst. Auch für diesen Topf gibt es mit Sicherheit einen Deckel, doch irgendwo anders.
Innere Werte und Charakter sind wichtig ja, aber wenn offensichtlich die Anziehung gleich Null ist, hat es sicher keinen Sinn, Verkuppelaktionen zu starten. Die Beiden sind alt genug, sich ihren Mann für`s Leben selber aus zu suchen.
Selbstzerstörungstrieb
Im Moment habe ich ziemliche Rückschläge. Ich bin wieder so gefangen in der Situation, in der ich mich befinde. Nach dem ich Wochen lang sehr gechillt war und relaxt, bin ich momentan total aufgewühlt. Ich habe wieder angefangen meine Fingernägel zu kauen und ich knirsche nachts mit den Zähnen. Zusätzlich reibe ich so lange mit dem Nagel am Zeigefinger meiner linken Hand an der Haut neben dem Daumen, bis die Haut abgeriffelt ist und es anfängt zu bluten. Das ist schon sowas wie ein kleiner Selbstzerstörungstrieb. Dabei will ich mich nicht wirklich zerstören. Vermutlich nur die Rolle, die ich täglich viele Stunden spiele. Die Person, die ich vorgebe zu sein, um den Anforderungen dort gerecht werden zu wollen. Was ein hoffnungsloses Unterfangen ist. Ein Marienkäfer wird niemals eine Ameise sein, egal wie sehr der Marienkäfer versucht, sich in die Ameisenkolonie einzufügen.
Daran ist weder der Käfer noch die Ameisenkolonie schuld. Es passt nur einfach nicht zusammen und ist wider die Natur. Auch wenn die Ameisen nett sind und der Marienkäfer die Ameisen mag, so ist das Leben im Ameisenbau einfach nicht geeignet.
Tischgespräche
Ich war heute mittag zum Essen eingeladen. An Bemerkungen wie “sind Sie noch immer Veganerin?” und “es gibt nur Rotkraut für Sie, das haben wir für Randgruppen extra nicht im Entenschmalz gekocht” bin ich schon lange gewöhnt. Doch heute kam eine Steigerung dazu. Eine Dame saß am Tisch, die uns erzählte, dass sie früher Enten gehabt hatte. Ein zahmes Entenpärchen. Sie schwelgte in Erinnerungen “die waren so süss, ich vermisse sie so. Vor 10 Jahren sind sie gestorben” und gleich darauf “eine Zeitlang konnte ich keine Enten mehr essen, aber jetzt esse ich sie wieder”.
Das kann ich noch weniger verstehen. Wenn Leute, die nie Haustiere hatten und die keine Ahnung haben, wie Tiere gehalten und ausgebeutet werden, sich null darum scheren, was sie essen, dann ist das nicht weiter verwunderlich. Wenn jedoch jemand geliebte Haustiere hatte, denen noch immer nachtrauert und trotzdem dieselbe Gattung ohne mit der Wimper zu zucken verspeist, dann geht das nicht in meinen Kopf.
Tierschutz
Geht es Euch auch manchmal so, dass Ihr auf Facebook oder auch per Email geradezu überschwemmt werdet, mit Spendenaufrufen für Tierschutzorganisationen. Ich finde es auch wichtig und gut, was diese Organisationen tun und ich spende auch gerne etwas und ich teile auch die Vermittlungsgesuche. Gerade wenn es sich um ausländische Organisationen handelt, wo die Tiere sonst getötet werden. Oder in Krisengebieten, oder generell in allen südlicheren Ländern, wo es diese Tötungsstationen gibt und die Tiere getötet werden, wenn sie nicht nach einer kurzen Zeit vermittelt werden.
Das macht mich immer so hilflos. Ich würde am Liebsten alle bei mir aufnehmen, aber bei 3 Katzen ist bei uns platzmässig die Obergrenze erreicht und ich denke auch, für unsere über 13jährige Seniorin wäre eine vierte Katze zu viel Stress.
Was kann ich noch tun? Manchmal macht mich das total fertig, weil es so unendlich viele Tiere sind, die Hilfe brauchen. Gerade im Winter. Manchmal würde ich gerne wo leben, wo es kein Leid und kein Elend gibt. In meinem Paradies, wo es allen Tieren gut geht und sie so glücklich sind, wie meine Katzen. Meinem persönlichen Utopia.