Letzte Woche zoffte ich mich mit einer Freundin und zwar so richtig. Ich war sauer: So sauer wie selten und ich ließ meine Wut raus! Alles was sich aufgestaut hatte, kam in großen Schleusen heraus. Es war sozusagen mein ureigener kleiner Wut-Zunami.
Die Freundin hatte die falsche Zeit bei mir erwischt. Der aussergewöhnliche Vollmond und noch ein paar Faktoren begünstigten meinen Wutausbruch.
Und was geschah? Sie entschuldigte sich und verstand, was in mir vor sich ging. Danach war alles wieder gut. Es war wie ein reinigendes Gewitter Kennt Ihr es, wenn nach einem starken Regenguss alles wieder frisch ist? So fühlte ich mich, nachdem alles wieder geklärt war und wir uns versöhnt hatten.
Manchmal muss einfach raus, was raus muss. In sich reinfressen ist nicht gut und immer alles herunterschlucken ist blöd, weil dann auch die anderen nicht wissen, was in mir vor sich geht.
Genauso, wie man öfter mal die innere Sau rauslassen muss, ist es absolut empfehlenswert ab und an mal Tacheles zu reden, Grenzen zu setzen und seine Meinung deutlich zum Ausdruck zu bringen!
Speziell wir Frauen neigen zur Harmoniesucht und ich im Besonderen bin da ein ganz ausgeprägtes Exemplar. Harmonie ist mir sehr wichtig und ich denke oft “ach lass gut sein, das ist es nicht wert, ein Fass aufzumachen”. Das geht eben so lange gut, bis mein “inneres Fass” überläuft. Wenn der Korken platzt ist es zu spät, dann ist jegliche Harmonie dahin und das ist auch gut so. Manchmal muss man so leben, wie Madonna es schon vor Jahrzehnten besang: “EXPRESS YOURSELF”. Sich ausdrücken! Mit Worten, mit Gesten, mit allem SEIN. Dazu gehört es auch, gelegentlich eine gereizte Zicke zu sein, die eben doch ein Fass aufmacht.