Trotz oder gerade wenn alles schwerer ist, sind aberwitzige Stories um so wichtiger:
In gefühlt einem anderen Leben, war ich Fremdsprachenkorrespondentin bei einem großen international tätigen Unternehmen. Ich hatte einen Kollegen, der eine Zeit lang mit mir im Zimmer saß und der oft zu unfreiwillig komischen Szenen neigte.
Es war an einem schönen Nachmittag Anfang eines Jahres, als er mit der französischen Niederlassung des Unternehmens telefonierte. Der Kollege am anderen Ende der Leitung hatte einen stark ausgeprägten Akzent und er redete auch sehr laut. Ich hörte bis zu meinem Arbeitsplatz, wie er immer wieder sagte “Delivery in week eight”. Zumindest wollte er das sagen, es hörte sich eher an wie “Deeellibbberyyy in wiiiiiig Äigggggd”. Mein Kollege im Büro verstand jedoch “Big Ape” und wiederholte es immer wieder in die Telefonmuschel fragend: “Big Ape?”, “Big Ape?” während der Franzose immer verzweifelter “Wiiiig Aiigggd” antwortete.
Ich hörte mir das Spektakel eine Weile an, bis ich vor Lachen fast von meinem Schreibtischstuhl flog. Irgendwann hatte ich Erbarmen mit dem Kollegen (dessen Lieblingsspruch sowieso “Heute holen sie mich noch” war und damit meinte er durchaus die Pfleger einer Irrenanstalt, die einen mit einer Jacke abholen, die man hinten zumacht) und erklärte ihm, dass die Franzosen keinen großen Affen geliefert haben wollen, sondern ihre Lieferung in Kalenderwoche Acht erhalten möchten.
Es ist noch immer eine der lustigsten Geschichten aus dieser Zeit. Immer wenn ich Gorillas sehe, oder Planet der Affen denke ich an den “fremdbesetzten” Kollegen, der den Franzosen einen großen Affen schicken wollte.