Jeden Tag ein bisschen mehr

In jüngeren Jahren hatte ich mal einen gruseligen Verehrer (der, der mir die schwarze Orchidee in dem schwarzen Tuch zugeschickt hatte). Er sülzte mich ständig voll damit, dass er mich “täglich mehr lieben würde”. Ich sagte ihm, dass es sich bestenfalls um eine Affinität handelt, doch er schwörte, dass es nicht so wäre. Tja, bis ich eines Tages irgendwas tat – irgendeine Belanglosigkeit, die ich vergessen habe- was ihm nicht passte. Damit schmälerte ich seine Liebe zu mir. Natürlich tat ich mehr davon, hahahaha, denn ich wollte ihn ja los haben, mir ging die Obsession viel zu weit und war mir zu unheimlich. Es funktionierte auch. Er war nicht der Einzige, dessen “Liebe” ich mit meinem Verhalten “abschöpfte”. Es war öfter mal so, dass ich weniger geliebt wurde, wenn ich mich nicht zurück nahm, mich nicht klein machte, wenn ich wirklich ich selbst war.

Ich lernte, dass man damit alle fern hält, die sowieso nicht zu einem passen. Einfach man selbst zu sein, sein Licht nicht unter den Scheffel stellen, sich nicht zurück nehmen. Wer das nicht abkann, hat keinen Platz im Leben. Wenn man für jemand “zu viel” ist, dann passt es einfach nicht. Egal ob in einer Beziehung oder im Freundes und Bekanntenkreis. Auch im Arbeitsumfeld ist es besser, man selbst zu sein, ohne zu viele faule Kompromisse.

Klar, ein paar Kompromisse macht man immer, das gehört auch zum Leben, aber nicht so viele, dass alle Werte geopfert werden und alle Ansichten mit Füssen getreten werden. Jeder ist nur er oder sie selbst, wir können gar niemand anderes sein als wir. Lasst uns dazu stehen. Dadurch zieht man die an, die matchen und hält die fern, die es nicht tun.

Zum Glück ist mein Leben seit langer Zeit ziemlich Psychopathen, Stalker und Narzissten freie Zone und das ist gut so.

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