“Das macht der Margit nichts aus”

Ich war mit  ein paar Bekannten in einem Restaurant essen. Sie bestellten Fleischgerichte. Eine der Bekannten sagt “Das macht der Margit nichts, wenn wir mit ihr an einem Tisch sitzen und Fleisch essen”.

Ich sagte nichts, blieb still und das ist eigentlich nie ein besonders gutes Zeichen. Was sollte ich darauf auch entgegnen. Sie würde es nicht verstehen. Sie würden mich alle für militant halten. Ich wäre dann die “missionierende” Veganerin. Also sage ich in solchen Situationen nichts und versuche nicht auf die Teller zu schauen.

Sie essen nicht alles, sondern lassen bestimmt 1/3 zurück gehen. Noch schlimmer. Die Tiere sind also zu 30 % umsonst gestorben. Sie haben garantiert keine Sekunde darüber nachgedacht, ob das  Wesen, das das Stück Fleisch auf ihren Tellern einmal war, je Tageslicht gesehen hat, ob es Freunde hatte. Kühe zum Beispiel haben enge Freundschaftsbeziehungen. Sie verschwendeten keinen Gedanken daran, ob das Tier unter “guten Bedingungen” gelebt hat, oder eingepfercht auf engstem Raum, womöglich fixiert in einem Kastenstand. Keiner schert sich einen Deut darum, ob die Tiere Todesangst hatten, als sie ins Schlachthaus gekarrt wurden und ob sie betäubt waren oder noch bei vollem Bewusstsein, als der Schlachter sie tötete.

Doch, das macht der Margit sehr viel aus!!! Diese Gleichgültigkeit und absolute Emphatielosigkeit unseren Mitgeschöpfen gegenüber schockiert mich zutiefst!

Menschen und Schuhe

Mir fiel der Spruch “Für Menschen und Schuhe gilt das Gleiche: Tun sie Dir weh, dann passen sie nicht” in die Hände.

Vor zwei Wochen habe ich massiv meine Schuhschränke aufgeräumt und alle Schuhe eliminiert, die drückten, Blasen verursachten, meine Zehen einquetschten und einfach unbequem waren. Mindestens 10 Paar Schuhe brachte ich zum Container.

Mit Menschen ist das so eine Sache. Auch da sind viele unbequem, drücken mich, verursachen mir Schmerzen. Dennoch kann ich nicht alle “aussortieren”. In keinem Lebensbereich ist das möglich und man ist immer wieder mit ihnen konfrontiert. So gern man es manchmal möchte, aber man kann sie nicht in einem Container entsorgen :-D.

Man muss mit ihnen klar kommen. Irgendwie. Doch wenn es einem zu sehr schadet, muss man weg von ihnen oder den Kontakt soweit wie möglich einschränken. Das wird die nächsten Wochen / Monate ein paar Leute “treffen”. Ich kann sie zwar nicht “aussortieren”, aber ihnen so weit wie möglich aus dem Weg gehen.

Ich bin heute halt a bissle breit

Es war irgendwann Ende der 90er. Meine damalige Clique und ich waren auf dem Wirtefest in meiner Heimatstadt. Wir waren alle miteinander schon etwas angeschickt, als ein damaliger Kumpel ein “Parken verboten” Schild auf dem Boden liegen sah. Er nahm es und stopfte es unter seine Collage Jacke. Meine inzwischen verstorbene Freundin war so betrunken, dass sie freudestrahlend auf ein Polizei Auto zuhüpfte mit den Worten “Da ist ein Taxi”. Ich wollte ihr noch sagen, dass sie sich irrt, als das “Taxi” neben ihr hielt und die Scheibe herunter kurbelte. “Was hüpfen Sie denn so?”, fragte der Polizist ziemlich unfreundlich. Meine Freundin erkannte ihren Irrtum und sagte weiterhin fröhlich hüpfend “ich bin eben ein fröhlicher Mensch”. Dagegen konnte niemand was einwenden, doch dann fiel der Blick auf unseren Kumpel, der das Parkschild unter seiner Jacke versteckt hatte. “Was haben Sie denn da versteckt?”, “Nichts, ich bin halt heute recht breit”. Auch dagegen konnte nichts gesagt werden und der Streifenwagen fuhr weiter. Erleichtert stiegen wir doch noch in ein richtiges Taxi und fuhren nach Hause.

Montags darauf hatte ich morgens einen Clown gefrühstückt oder jedenfalls sass mir stark der Schalk im Nacken. Ich sass im Büro und kam auf die Idee meinen Kumpel anzurufen, von dem ich wusste, dass er Urlaub hatte. Mit verstellter Stimme meldete ich mich mit “Polizeirevier C. Sie wurden am Samstag den XX.XX. beobachtet, wie Sie ein Parkschild entwendet haben”. Der Kumpel fing an zu stottern “Das muss eine Verwechslung sein, ich weiss nichts von einem Parkschild”. Ich spann die Geschichte noch etwas weiter, aber irgendwann musste ich über meine eigene Albernheit lachen. Der Kumpel rief “DAS Lachen kenne ich doch! Margiiiiit, das war echt fies”. Ja das war es zugegebenermaßen, aber letztendlich musste auch er darüber lachen. Das Schild hing lange in seiner Studentenbude und machte dort echt was her.

Nachhaltig ist glaub anders

Meine langjährigste Freundin, die ich als meine Cousine bezeichne, rief mich letzte Woche an. Sie hatte ihren Schrank von Sommer auf Winter umgeräumt und mit entsetzen festgestellt, dass sie exakt 40 Kleider besitzt. Also nur Kleider. Die Hosen, Tops, Röcke, Shorts noch lange nicht mitgezählt. Um es abzumildern sagte sie “Aber ein paar der Kleider sind reine Arbeit-Haus-Kleider, die ich nur daheim trage”.

Ich räumte ebenfalls meinen Schrank um und stellte fest, dass ich weit über 50 Kleider besitze und ich habe keine reinen Arbeit-Haus-Kleider. Auch hier die andren Klamotten keinesfalls berücksichtigt. Ich rufe meine Cousine an und nenne ihr die Zahl. Sie antwortet “Weisst Du, die Flohmärkte machen die Situation nicht besser. Früher haben wir ein neues Teil für 40€ gekauft und heute 10-20 Teile zum selben Preis auf dem Flohmarkt”. Das ist wirklich so. Man überlegt auch nicht, sondern nimmt es einfach mit. Es waren deshalb auch schon ein paar Fehlkäufe dabei, die nicht passten, nicht standen, die falsche Farbe hatten, doch insgesamt finden wir wirklich geniale Sachen. Designermantel für € 15,00 zum Beispiel. Neu mit Etikett. Auch wenn er ausschaut wie der Morgenmantel von Hugh Hefner.

Trotzdem konsumieren wir schon ein bissle exzessiv. Ich werde mich beim nächsten Flohmarkt ermahnen, sorgfältiger einzukaufen. Aber es ist wie ein Rausch. Wir sind dann auf Schatzjagd und nehmen mit was kommt. Meine beste Freundin hat beim letzten “Feldzug” eine Kette gekauft, die sich im Nachhinein als genauso teuer herausgestellt hat, wie wenn sie sie neu gekauft hätte. Dafür hat sie die anderen Teile deutlich günstiger ergattert, was es in der Summe wieder ok macht.

Ich habe auch bei der vorletzten “Schatzjagd” Ohrringe gekauft, die vermutlich zu teuer waren. Angeblich sollen sie echt silber sein, aber ich fand nirgends einen Stempel. Sie haben 5€ gekostet, also alles ok und nicht weiter tragisch, wenn sie doch nicht echt sind. Ich hab sie tagelang in Sagrotan eingeweicht, das haben sie überstanden, es könnte also doch Silber sein, oder Edelstahl. Jedenfalls kein Billigblech.

Tatsache ist, dass die Schatzjagd ein Spass für uns Freundinnen ist und wir uns an den meisten Schätzen lange erfreuen. Wir hatten früher auch Fehlkäufe, das hat man glaub immer. Diese werden weiterverschenkt oder verkauft und gut ist es. Es gibt glaube ich schlimmere “Laster” als oft und viel auf Flohmärkten einzukaufen.

Schon wieder dieser Drecksvirus

Mittwochmorgen ging ich zur Arbeit und mir ging es total gut. Alles war normal. Im Laufe des Tages bekam ich etwas Kopfschmerzen. Nichts Ungewöhnliches. Ansonsten ging es mir gut. Im weiteren Verlauf des Tages kam noch eine leichte Schnupfnase dazu. Auch das bei einer Allergikerin nichts ungewöhnliches, auch zu dieser Jahreszeit nicht, weil ich eine Histamin-Intoleranz habe und das auch zu solchen Symptomen führen kann. Tags davor hatte ich mit Vanille-Eis massiv gesündigt und ich dachte, das wäre die Reaktion darauf. Das kommt schon vor.

Nachmittags / Abends ging es mir dann auch tatsächlich besser. Ich hatte auch meinen üblichen, gesegneten, Appetit und fühlte mich ausser besagten leichten Kopfschmerzen und der ganz leichten “Nase zu” echt gut.

Ich war nach der Arbeit mit meiner besten Freundin noch Pizzaessen und als ich um 19 Uhr nach Hause kam, machte ich sogar noch meine UV-Nägel frisch. Wir schauten eine neue Serie und alles war soweit ok… bis um 23 Uhr, als ich urplötzlich Schüttelfrost bekam. Ich ging ins Bett, schlief auch gleich ein und so gegen 2 Uhr nachts wachte ich auf und mir tat jeder Knochen weh. Ich machte einen Test und kaum hatte ich den Tropfen in das Teststäbchen geträufelt, kamen auch prompt die beiden Striche.

Gestern ging es mir richtig übel. So übel wie schon lange nicht mehr. Kopf und Gliederschmerzen, Schniefnase, am Kopf tat mir wirklich jeder Knochen weh, bis hinter zum Nacken. Ich wusste nicht, wie ich liegen sollte, weil einfach alles schmerzte. Heute Nacht war der Höhepunkt und ich wusste nicht mehr, was ich machen soll, doch irgendwann schlief ich zum Glück ein und seit ich heute morgen aufgewacht bin, geht es mir deutlich besser. Nicht gut und natürlich nicht gesund, aber nicht mehr so, dass ich die Welt nicht sehen will. Es geht aufwärts und scheint diesmal ein milderer Verlauf zu sein, wie letztes Mal. Ja, ich hatte den Scheiss jetzt echt schon das dritte Mal. Zuerst irgendwann Ende März 2021 richtig massiv und heftig und auch sehr lange. Dann an meinem Geburtstag letztes Jahr im Dezember 22. Schon deutlich milder mit zwei massiven Tagen und dann ausklingend. Damals im Dezember war mein Test nie positiv, ich bin mir aber trotzdem sicher, dass ich es hatte. Mein Mann hatte es auch. Sein Test war positiv. Wir hatten exakt dieselben Symptome und auch zeitgleich.

Ganz liebe Freunde stellten mir gerade ein Care-Paket vor die Tür mit Himbeeren, Veganen Schnitzeln, Dominosteinen, veganer Schokolade, Äpfeln, Paprikabrotaufstrich und Humus. Total lieb! Ich bin voll gerührt.

Ich hoffe, dass ich niemand angesteckt habe. Die Katzen hatte ich seit Mittwochabend ausgesperrt, aber heute hielt ich es nicht mehr aus. Sie saßen nonstop vor der Schlafzimmertür und haben gemaunzt, was meinen Mann zu der Aussage veranlasste “Das sind doch eher Deine Kater”. Ja, die Kater sind tatsächlich mehr die “Mama-Kinder”. Dafür ist das Mädchen mehr das “Papa-Kind”. So gleicht es sich fast aus.

Womit habe ich das verdient?

In allen Lebenslagen bin ich von Menschen mit stark narzisstischen Neigungen umgeben. Wodurch ziehe ich diese Personen an? Seit über 10 Jahren spitzt es sich mehr und mehr zu und diese Leute werden immer mehr.

War ich in einem früheren Leben A. H.? Muss ich deshalb mein Karma dafür in diesem Leben abtragen? Ganz so krass sicher nicht. Wenn ich wirklich A.H. gewesen wäre, wäre mein “Los” ja harmlos. Ich muss was “Kleineres” gewesen sein. Eher sowas wie ein Unteroffizier oder sowas.

Funktioniert Karma wirklich so? Wenn wir in einem früheren Leben etwas Böses getan haben, müssen wir nun dafür büßen? Nein, ich war weder A.H. noch ein Unteroffizier. Ich ziehe diese Menschen an, weil sie spüren, dass mein Selbstwertgefühl im Keller ist. It`s all about self-Esteem!

Vor 10 Jahren fing es an, weil es da eine Gruppe gab, die mir massiv zu verstehen gab, dass ich “minderwertig” wäre. Besser gesagt, ich habe zugelassen, dass sie mir das Gefühl gaben, weniger wert zu sein als sie. Es waren nicht die damaligen Personen und es sind auch nicht die jetzigen Narzissten. Es bin ich ganz alleine.

Die Narzissten werden sich von mir abwenden, sowie ich wieder weiss, wer und was ich bin und endlich aufhöre, mich klein zu machen. Ich bin genug! Ich muss meinen Selbstwert nicht aus der Wertschätzung anderer ziehen und im Gegenzug darf mein Selbstwert nicht von der Nichtwertschätzung anderer tangiert werden.

Dafür brauche ich keine Schulung, kein Seminar, keinen Couch. Es ist alles schon in mir, ich muss es lediglich ausgraben und mir bewusst werden, dass ich nichts auf die Meinungen anderer geben darf. Schon gar nicht, wenn sie mir diese ungefragt aufdrängen.

Vielleicht wollen sie mir nur die “Flügel stutzen”, damit ich ihnen nicht davon fliegen kann.

Karma ist keine Strafe. Karma ist ein Lernprozess, sein größtmögliches Potential zu entfalten. Ich darf mein Licht nicht länger unter den Scheffel stellen! Don`t you dare to dim your light!

Gerade nicht so wild

Es gab die vergangenen Jahre schon Phasen, wo ich sehr depressiv war. Auch im Frühjahr war ich öfter wirklich deprimiert drauf und hatte oft Alpträume und Panikattacken. Kurz vor meinem Urlaub im August war es am schlimmsten. Kaum hatte ich Urlaub, hatte ich urplötzlich Nervenschmerzen im Rücken und im Nacken. Ich habe es im MRT abklären lassen und es handelt sich um Entzündungen. Langsam werden sie besser.

Auch wenn ich Schmerzen habe, geht es mir mental gerade gut. Keine Alpträume, keine Panikattacken, keine depressiven Stimmungen. Eher so eine Art “leck mich am A…” Einstellung.

Selbst an Tagen, wo mich einiges nervt, bleibe ich gelassen und denke nur “Nicht mein Zirkus, nicht meine Affen”.

Ich hoffe, die “manische Phase” hält noch länger an. Sie ist definitiv besser als die Depri-Phase.

Igelchen

Diesen kleinen Schatz haben wir heute in der Garage im leeren Laubsack gefunden. Wir wissen nicht, wie lange er schon dort war, es war aber wahrscheinlich noch nicht so lange. Vermutlich ist er am Donnerstagmorgen in die Garage gehuscht, als mein Mann zur Arbeit fuhr.

Ich rief eine Igelpflegestelle an und befolgte die Anweisungen. Wir haben das Kleine in einen Karton und gaben ihm Sicherheit, etwas Wasser und Katzennassfutter ohne Getreide und ohne Sosse.

Wir wogen ihn und als wir festgestellt hatten, dass er genug Gewicht hat, liesen wir ihn heute Abend um 18:30 Uhr wieder in den Garten. Geschützt in dem Karton, mit einem Ausgang, wo nur ein Igel durch passt. So dass er heute Nacht raus kann, wann er will. Morgen werden wir schauen, ob er noch da ist. Ich werde auch ein Igelhaus bestellen und den goldigen Schatz ab jetzt jeden Tag zufüttern.

Hier noch ein Bild von dem Igelchen:

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Wie süss kann man den sein?

Hoffentlich geschieht dem Kleinen nichts, aber er ist nun mal ein Wildtier und gehört in die Natur, auch wenn ich ihn am liebsten für immer beschützen möchte. Das wäre nicht gut für ihn. Ich kann nur hoffen, dass es ihm gut geht und er jeden Tag wieder kommt.