Ich fand heute einen Entwurf, den ich vor vier Jahren gespeichert, aber nie veröffentlicht hatte. Inzwischen ist mein Leben etwas besser geworden, doch grundsätzlich gibt es noch immer zu viel, was mich nicht glücklich macht. Deshalb veröffentliche ich den Entwurf heute, auch wenn er nicht mehr ganz passt. Grundsätzlich gilt nach wie vor, dass ich für zuviel Bullshit einfach keinen Nerv mehr habe.
Artikel aus 2019:
Ich sah heute so einen Spruch, der sinngemäß ungefähr so ging: “Alles was Dich nicht glücklich macht, muss raus aus Deinem Leben”. Mich macht ziemlich viel nicht glücklich. Der Großteil meines Alltags macht mich ganz und gar nicht glücklich, doch ich bin noch immer jung und brauche das Geld.
Immer so um den 15. Februar, 15. Mai, 15. August und 15. November herum bin ich sehr traurig, weil ich nicht das machen kann, was schon vom ersten Tag an vor beinahe 10 Jahren mein erster Impuls war: Dort einfach nie wieder hin zu gehen. Ich erinnere mich noch gut, wie ich damals bereits nach wenigen Stunden heulend auf einer Parkbank sass.
Warum fragt eigentlich nie jemand: “Macht Dich das glücklich, was Du tust?”. Alle fragen immer nur, wieviel man verdient und ob man es “Zu was gebracht hat” und “etwas geworden ist”. Oh ja, ich bin etwas geworden: Ein Häuflein Elend, das sich gar nichts mehr zutraut, weil die letzten Jahre mich massiv geprägt haben und das sicher nicht zum Guten. Aber Hauptsache, man wahrt den Schein, sonst müssten sich ja manche Menschen, denen es nur darum geht, wie viel Geld ich nach Hause schleife (viel zu wenig!) und die sich einen feuchten Kehricht darum scheren, ob es mir gut geht (es geht mir nicht gut!), für mich schämen.
Manchmal stelle ich mir ihre Gesichter vor, wie sie entrüstet da stehen würden, wenn ich sagen würde “Ich gehe da nie wieder hin, es reicht jetzt, bis hier her und nicht weiter!”. Sie wären schon sehr enttäuscht. Ich hab ja nichtmal Karriere gemacht, meine Talente sind in ihren Augen unnütz, brotlose Kunst, nichts was man im Freundeskreis stolz erzählen kann und dann auch noch vegan lebend. Tztztz, aber wisst ihr was? Eines schönen Tages werde ich es umsetzen und dieser Tag ist nicht mehr sehr fern, weil ich es einfach nicht mehr ertrage.
Kürzlich war ich so massiv aggressiv und kurz davor “Alles hin zu schmeißen”. Wenn das mal wieder so ist, kann ich für nichts garantieren und es ist mir gleichgültig, ob diese auf materiellen Werte fixierten Menschen mich dafür verachten werden oder nicht. Das tun sie doch insgeheim sowieso.
Die Hippie-Seele in mir muss wieder öfter an die frische Luft.