Der Unterschied zwischen Freunden und Bekannten

Kennt Ihr das auch, dass Ihr manchmal Leute kennenlernt, wo Ihr sofort das Gefühl der Vertrautheit habt, obwohl man sich erst kennen gelernt hat? Das gibt es jedoch auch andersherum. Es gibt auch Leute, die man auf Anhieb nicht mag. Dann gibt es noch die dazwischen. Man mag sie, aber sie haben nicht das Potenzial für eine enge Freundschaft. Dafür gibt es zu viele Ungereimtheiten, andere Weltanschauungen, Unzuverlässigkeiten.

Manchmal verwechseln wir die Bekannten mit Freunden, die sie niemals sein werden, nicht sein können, weil es einfach nicht passt. Das ist nicht deren “Schuld”, unsere jedoch auch nicht. Es ist simpel: Alles was uns mehr nervt, als es uns guttut, hat keinen Taug und keinen Platz. Das Leben ist zu kurz für Halbherzigkeit. Man muss es sich selbst wert sein, sich nur mit dem zu umgeben, was guttut Das gilt für alle Bereiche des Lebens. Egal ob es die Beziehung ist, der Job, der Freundeskreis oder die Dinge, mit denen wir uns umgeben. Qualität vor Quantität. Freunde sind rar und kostbar. Bekannte gibt es viele und sie kommen und gehen. Manchmal werden aus Bekannten Freunde, doch meistens bleiben sie Menschen, die man halt kennt. Erkennbar sind Freunde daran, dass sie für uns da sind, nicht nur in schlechten Zeiten, sondern auch in den Guten. Nein, ich habe das nicht falsch herum zitiert. Es gibt so einen Schlag Menschen, die ergötzen sich regelrecht an anderer Leid und sind “für einen da”, wenn es einem schlecht geht. Wenn es uns jedoch gut geht und wir glücklich sind, dann ist es nicht so toll, weil dann kann man sich ja nicht mehr gegenseitig runterziehen. Das ist keine Freundschaft. Sowas hatte ich früher jedoch auch schon. Richtige Freunde freuen sich, wenn wir glücklich sind. Sie feiern und zelebrieren unser Glück mit uns. Es gibt da so ein paar Kriterien, wie man Bekannte “entlarven” kann, die nie Freunde werden:

  • Sie haben nie Zeit. Das ist Bullshit. Ich habe “keine Zeit” als Ausrede für Leute, die ich nicht treffen mag. Diejenigen, die ich treffen will, für die nehme ich mir die Zeit und zwar immer
  • Sie “leiden” am “Fear of missing out” Syndrom und melden sich nur, wenn sie nichts “Besseres” vor haben
  • Sie erwarten irgendwas von einem. Seien es Talente, die man kostenlos für sie einsetzen soll, oder das man ihr Seelenmülleimer ist
  • Sie beantworten Fragen nicht. Was zum Geier ist so schwer, z.B. auf die Frage “Wir gehen in den Biergarten, magst Du mit?” zu antworten “Ja, ich komme mit”, “Nein, ich muss daheim die Wand anstarren”, “Nee, hab keinen Bock”. Ghosting betreiben nur Soziopathen und die will man nicht in seinem Umfeld haben. Hier gilt, klar kann man mal eine Nachricht überlesen, vergessen oder sonstwas, aber wenn sowas öfter als dreimal vorkommt, fallen diese Personen durch das Deppenraster
  • Sie sind unzuverlässig. Man macht was aus und in letzter Minute fällt ihnen ein, dass sie daheim die Wand anstarren müssen oder sonst eine Unpässlichkeit haben. Klar, dazwischen kann immer was kommen und wenn das ein oder zweimal vorkommt, dann ist das vollkommen ok und das meine ich auch nicht. Es gibt so spezielle Kandidaten, die so planlos durchs Leben latschen, dass sie immer wieder Verabredungen verpeilen, zu spät kommen oder kurzfristig absagen. Die kann ich gebrauchen wie kaltes Wasser zum duschen: Gar nicht!

Ich habe schon das eine oder andere Mal Bekannte mit Freunden verwechselt oder gedacht, dass Bekannte Freundschaftspotenzial hätten. Mit obigem Test, kann man sie jedoch leicht erkennen und entsprechend Kategorisieren. Das erspart einem die Ent-Täuschung.

Wieder mal ein Schwank aus meinem Leben

Vor einigen Jahren war ich auf eine Hochzeit eingeladen. Offen gesagt glaube ich, dass ich nur eingeladen war, weil man sich von mir als Hochzeitsgeschenk die Hochzeitsbilder gewünscht hat, aber sei es drum.

Beim Vorgespräch äußerte die Braut mir gegenüber den Wunsch, dass alle Gäste in mittelalterlich angelehnter Kleidung erscheinen sollten. Sie erzählte auch noch begeistert, dass sie selbst ein dunkles Mittelalterbrautkleid tragen würde.

Tagelang machte ich mir einen Kopf, was ich zu der Hochzeit anziehen sollte und hatte letztendlich dieses Outfit auserkoren:

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Als dann der besondere Tag da war, sagte mir mein inneres Bauchgefühl, dass ich damit keinesfalls zur Trauung auftauchen sollte. Diesmal hörte ich auf mein Gefühl und war schon eine Stunde später überaus dankbar dafür. Es war nämlich niemand, wirklich niemand – auch nicht die Braut – auch nur annähernd in irgend etwas Mittelalterliches gewandet. Ganz im Gegenteil. Konservative Blazer-Rock-Kombinationen überwogen bei den Frauen, Anzüge bei den Männern. Die Braut trug ein dunkelblaues Kostüm von der Stange.

Auch wenn ich oben abgebildetes Outfit nicht trug, fiel ich sehr auf. Ich war die einzige, die ein Cocktailkleid trug. Ich war die am festlichsten angezogene Person der gesamten Hochzeitsgesellschaft. Nicht auszudenken, wie ich aufgefallen wäre, wenn ich das Faschingskostüm angehabt hätte und dann auch noch als Fotografin. Den Blick der Leute hätte ich aber zu gerne gesehen.