Als ich zum ersten mal den Film “Ein Schweinchen namens Babe” sah, war ich so begeistert. Ich liebte das Schweinchen und dachte, jeder der den Film sieht, kann danach bestimmt kein Tier mehr essen. Viele taten das auch eine Zeit lang nicht mehr, doch es war bald vergessen.
Meine Freundinnen und ich zitierten oft aus dem Film. Wenn eine von uns etwas gut gemacht hatte, sagten die Anderen im Tonfall des Bauern und mit tief verstellter Stimme “Gut gemacht Schwein”.
Mir gefiel auch die Parole der Schafe ausgesprochen gut: “Mäh Ihr Schafe, mäh Ihr Schafe, seid treu Eurer Rasse auch im Schlafe”.
Wir benutzen sowohl die Parole, wie auch die Floskel “Gut gemacht Schwein” äußerst gern und häufig. Es hatte sich im Laufe der Jahre als Normalität eingebürgert.
Eines Tages hatte ich eine neue Bekannte. Wir waren unterwegs und sie machte etwas wirklich Tolles. Ich weiss nicht einmal mehr, was es war, was sie getan hatte. Ich sagte “Gut gemacht Schwein” ohne darüber auch nur eine Sekunde nachzudenken, wie das auf sie wirken mochte. Ihr Gesicht sprach dann auch Bände. Ich erkannte meinen Fauxpas und erklärte es ihr, woraufhin sie laut zu lachen anfing.
Seither wurde ich jedoch vorsichtiger und setzte die liebgewonnenen Zitate aus “Ein Schweinchen namens Babe” nur noch sehr spärlich ein, um weitere Missverständnisse zu vermeiden. Die meisten Menschen sind nicht so erpicht darauf, als Schwein bezeichnet zu werden, weil der Begriff leider sehr negativ belastet ist. Dabei sollte man stolz sein, als Schwein betitelt zu werden. Schweine sind hoch intelligent, äußerst liebevoll und mega süss.
Letzten Sonntag habe ich zusammen mit tollen Menschen ein Schwein gerettet. Sowohl für uns als auch das Schweinchen gilt: “Gut gemacht Schweine!”