Wo bleibt das Summen?

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Dieses Bild habe ich vor einem Jahr in unserem Garten gemacht. Seit vielen Jahren kamen die Bienen jedes Jahr und summten lautstark in unserem Lavendel. Doch dieses Jahr ist alles still. Kein Summen und keine Bienen. Wir ließen extra den Löwenzahn im Garten hoch wachsen, weil er im Frühling eine gute Nahrung für Bienen, Hummeln und Hornissen ist, aber nichts. Kein geflügeltes Wesen in unserem Garten. Kaum eine Fliege, kaum ein Schmetterling. Das macht mir Angst – ernsthaft! Wir leben wirklich ländlich. Wenn es bei uns schon so schlimm ist. Oder gerade weil wir ländlich wohnen? Bayer, Monsanto und Co. vergiften systematisch unsere Felder. Wenn man vor einigen Jahren im Sommer mit dem Auto fuhr, hatte man tote Fliegen auf der Windschutzscheibe und jetzt? Nichts, keine einzige Fliege. Sind wir kurz davor, eine dystopische Zukunft Wirklichkeit werden zu lassen?

Es gibt Tage, da kann ich Facebook nicht mehr ertragen. All die schlimmen Posts. Hundefleischfestival, untragbare Zustände in Massentierhaltungsanlagen, furchtbare Bilder aus Schlachthöfen, gequälte und verstümmelte oder getötete Tiere, grausam zerstückelte Haie, Umweltverschmutzung zu Land und zu Meer, Tierbordelle, Spanferkel für € 4,99, Vergiftete Böden durch Pestizide und Nitrat, Bienensterben – das Ausmass der Perversionen nimmt kein Ende.

Ich will dazu beitragen, dass wir eine Welt haben, wo es im Lavendel summt mit hunderten von Bienen, wo kein Tier mehr leiden muss und getötet wird. Ohne Plastik und ohne Pestizide. Das wäre wohl eine Utopie – die Rückkehr ins Paradies. Dennoch glaube ich lieber an eine Utopie anstatt an eine Dystopie. Noch ist nicht alles verloren, auch wenn es so scheint. Vielleicht kommen die Bienen doch noch – die Hoffnung stirbt zuletzt.

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