Meerjungfrau oder Seekuh?

wer gerne “How I met your mother” angeschaut hat, der kennt die Meerjungfrauentheorie von Barney Stinson. Selbst der glücklich verheiratete Marshall geriet einmal in Versuchung und Robin war dabei, sich für ihn in eine Meerjungfrau zu verwandeln, bis sie ihm betrunken vor die Füsse erbrach. Ab da war sie für immer eine Seekuh für ihn.

Wie kann man verhindern, dass man für jemand eine Meerjungfrau wird  (oder umgedreht ein “Neptun”, wenn man ein Mann ist) und man nicht will, dass man angehimmelt wird?

Es gab schon öfters Situationen, wo sich Bekannte aus dem privaten oder beruflichen Umfeld  (egal ob liiert oder nicht) in vergebene Frauen verguckt haben (umgedreht gibt es das natürlich auch).

Wieso bekommt man als liierte oder verheiratete Frau auf Social Media Kanälen “Anstupser”, Komplimente oder Freundschaftsanfragen, von Leuten, die man höchstens vom Sehen her kennt, wenn überhaupt? Eine meiner Freundinnen schreibt immer nett zurück “Hallo, danke für die Anfrage / den Anstupser, aber wieso bekomme ich das?”. Meistens kommt dann keine Antwort mehr.

Wieso sagt man jemand, dass man verliebt in die Person ist, obwohl man genau weiss, dass es nicht erwidert wird? Was tun, wenn die “Botschaften” subtiler sind als ein klares “ich glaube ich bin dabei, mich in Dich zu verlieben” oder “wenn Du nicht vergeben wärst, würde ich Dich sofort anbaggern” bis hin zu “Wenn Du nur ein Wort sagen würdest, würde ich mich sofort von meiner Freundin trennen” bis hin zum mega üblen “Nur ein Zeichen von Dir, dass ich eine Chance hätte und es werden Köpfe rollen”. Ist es zu krass, wenn man auf “Anstupser” und “Komplimente” gleich mit “Danke, aber sag das doch lieber Deiner Freundin / Frau” antworten würde? Oder sofort offen sagt, “Hey, damit das gleich klar ist, ich bin glücklich vergeben!”. Man will ja keine Gefühle verletzen, aber Grenzen müssen trotzdem gezogen werden – zum Selbstschutz. Wehret den Anfängen, quasi…

Eine Freundin bekam mal von einem Verehrer gesagt, dass er sich schwer tut, eine Partnerin zu finden, weil er alle Frauen an ihr misst und keine diesem Ideal gerecht wird. Puh, dieser Mann kennt die Freundin nur ziemlich oberflächlich, hat noch nie ihr “Alltagsgesicht” gesehen. Es ist nicht sie selbst, sondern das Bild einer Frau, das er sich gemacht hat, dem jetzt keine entsprechen kann, weil es ein Phantasiegebilde ist, das nie real sein kann. So eine Frau kann es gar nicht geben.

Meistens sind die scheinbaren Gefühle auch nicht der Person gewidmet, sondern der umschwärmte Mensch wird verherrlicht und auf einen Sockel gestellt. Man ist eher in eine Illusion verliebt als in die reale Person. Wie kann man so eine Fata Morgana wieder zurecht rücken?

Man kann den Leuten doch nicht immer vor die Füsse kotzen, damit so etwas nicht passiert… oder doch? Direkt und offen sagen, dass das unangebracht ist, ist vielleicht die “gesellschaftsfähigere Form” von “vor die Füsse kotzen”.

 

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