“Ganz ok” verfehlt das Ziel

ich war neulich mal mit Freunden beim öffentlichen Fußball gucken. Es gab tatsächlich einen Stand mit veganen Burgern. Meine Freundin probierte ihn und befand ihn für “ganz ok”.

Wenn wir als Veganer ein veganes Essen als “ganz ok” empfinden, dann fällt es bei Allesessern haushoch durch.

Es muss im Vergleich zu tierischen Produkten der absolute Hammer sein! So, dass alle Omnis, die das Gericht probieren sagen “Wow, das schmeckt aber klasse!”.

Leider ist es bei vielen veganen Anbietern so, dass die Gerichte “ganz gut”, über “ok” bis hin zu “man kann es essen” sind.

Ich hatte mal für meine Geburtstagsfeier vegane Käsespätzle mit “Schnitzel” von einem Catering Service bestellt. Ich war vorher zum Probeessen und es war wirklich sehr gut. Jedoch war der Service wohl bei der Menge, die ich bestellt hatte (für 20 Gäste) komplett überfordert. Die “Käse”spätzle schmeckten fad und die Schnitzel sahen nicht nur aus wie panierte Schuhsohlen, sie schmeckten auch so. Mein Gästekreis bestand aus 90% Omnis. Dementsprechend ungnädig fiel das Urteil aus. So einen “Schweinefraß” hatte ich aufgetischt. Ich war als Gastgeberin blamiert (womit ich gut leben kann) und das Essen war mehr als durchgefallen und zwar zu recht. Auch den anwesenden Veganern hatte es nicht geschmeckt.

Es gab auch schon Feiern im Freundes- und Familienkreis, wo das tierische Essen geschmacklich unterirdisch war, aber das ist schnell vergessen und verziehen. Das war dann die Schuld des entsprechenden Metzgers. Bei veganem Essen wird dann leider gerne pauschalisiert und es heißt dann “sowas probiere ich nie wieder”. Was sehr schade ist, den es geht auch ganz anders.

Vor zwei Jahren waren wir mal auf einem großen Straßenfest in der weiteren Umgebung und das Restaurant Coox and Candy aus Bad Canstatt hatte dort einen Dönerstand mit veganem Döner. Alles war wirklich köstlich. Das “Dönerfleisch” und auch die Soße.

Vor zwei Wochen waren wir im Xond und auch dort war der Burger wirklich erstklassig. So muss das sein. Jeder Gast muss ein “Aha-Erlebnis” haben. “Ich hab nen veganen Burger, Gyros oder Döner gegessen und das war wahnsinnig gut. Ich habe keinen Unterschied gemerkt, im Gegenteil. Es war besser”. So müsste das sein…

Bei nicht veganen Gaststätten / Cateringservices / Imbißständen wird viel verziehen, nicht jedoch bei den Veganen. Hier wird immer mit zweierlei Maß gemessen.

Genauso, wenn sich Eltern dafür entscheiden, ihr Kind vegan ernähren. Von allen Seiten kommt dann Kritik, an der “Mangelernährung”. Gerade auch oft von Ärzten (die in den seltesten Fällen Ahnung von Ernährung haben).  Wenn Omnis ihre Kinder täglich mit Fastfood und Schokoriegeln vollstopfen, kräht kein Hahn danach und es schert sich keine Sau drum, aber wehe wehe Eltern wagen es, ihren Kindern Obst und Gemüse in rauhen Mengen unterzujubeln. Diese furchtbaren Rabeneltern!

Wehe auch wenn einer aus den veganen Reihen sich wirklich richtig schlecht oder uniformiert ernährt… dann wird fett mit dem Finger drauf gezeigt und alle Veganer werden mit diesen Ausnahmefällen über einen Kamm geschert.

Ich könnte mich auch ausschließlich von Erdnüssen und nach deutschem Reinheitsgebot gebrautem Bier ernähren. Das wäre absolut vegan… nur würde ich das nicht allzu lange machen. Jedoch vermutlich immer noch länger als jemand, der sich ausschließlich von Cola und Hamburgern ernährt… aber das ist ja wieder normal, während die Erdnuss-Bier-Variante abnormal wäre und die Gemüse-Obst-Nüsse- Getreide-Ernährung immer noch “unnormal”.

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