The Soundtrack of my Life

Musik war mir schon immer wichtig. Nicht von mir selbst gemachte Musik – ich bin gänzlich unmusikalisch – wenn ich singe, sterben vermutlich irgendwo Fledermäuse. Musik zum anhören. Ohne Musik wäre das Leben nur halb so schön für mich. Die meisten Lieder, die mir früher gefielen, gefallen mir nach wie vor. Vielleicht hat jeder Mensch einen Soundtrack seines Lebens. Als Teenager entdeckte ich Metallica. “Greeping Death” faszinierte mich unheimlich. Der Beat, der körperlich zu spüren war.

Eine richtige Offenbarung war für mich Nirvana mit der Platte “Nevermind”. Speziell Lithium ist noch immer eines meiner Lieblingslieder. Ich war damals ehrlich betroffen und traurig, als die Nachricht von Kurt Cobain`s Selbstmord im Radio kam.

Ein ähnliches “Aha-Erlebnis” wie bei Nirvana hatte ich erst wieder, als mir ein Kumpel viele Jahre später Rammstein vorspielte. Dieser stampfende Rhythmus. Es war ein gänzlich neuer Sound, der irgend etwas in mir auslöste.

Viele Lieder kramen scheinbar längst verschüttete Erinnerungen hervor. Eine Benefizparty Mitte der Neunziger kommt mir sofort in den Sinn, wenn ich “Nobodys Hero” von Rush höre. “Alles brennt” von Johannes Oerding versetzt mich gedanklich an den Tag der Beerdigung meiner besten Freundin – keine Ahnung warum. “Friday on my mind” von Gary Moore dagegen erweckt in mir ein Lebensgefühl wieder, wie ich es als Jugendliche hatte – sorglos und unbekümmert. “Living la vida loca” von Ricky Martin erinnert an die Abschiedsfeier einer Freundin, bevor sie in die USA ausgewandert ist. Sie war damals ein großer Ricky Martin Fan und etwas in ihn verschossen – das war noch vor seinem Coming Out. Wenn ich “Living la vida loca” höre, denke ich an diesen Abend und wie eine andere Freundin stark betrunken Pistazien auf alle Gäste warf.

“Get busy” von Sean Paul steht für einen Neuanfang in meinem Leben. Die Zeit davor war jedoch eher geprägt von “Numb”, “In the end” und “Dont stay” von Linkin Park. Eingeläutet wurde diese Veränderung durch “Butterfly” von Crazy Town” und wurde beendet mit “Powerless” von Nelly Furtado”.

“After dark” von Tito & Tarantula bringt mich zu einem lustigen Video Abend mit “From dusk till dawn”. Ich liebe diese Szene, wenn Selma Hayek lasziv zu diesem Lied tanzt.

“Hallelujah” von Leonard Cohen steht für die Serie “OC California”. Als Ryan wieder nach Chino zurück musste, wurde genau dieses Lied gespielt und ich hörte es zum ersten Mal und war komplett fasziniert davon.

“Get your freak on” von Missy Elliot wurde gerade auf einer Party gespielt, auf die sich meine Cousine und ich erfolgreich eingeschmuggelt hatten. Es wird für immer mein Party Crasher Lied sein. “Einmal um die Welt” von Cro steht für einen tollen Mädels Tag mit meiner besten Freundin, an dem wir einfach nur albern waren wie 13 Jährige und total nüchtern und clean agierten wie Betrunkene.

Bei “Sie ist weg” von den Fanta 4 muss ich immer an einen früheren Kumpel denken, auf den dieser Song passte, wie die Faust aufs Auge.

Als Juli “Geile Zeit” sangen hatte auch ich eine richtig gute Zeit, wo mir beinahe ein “Denkmal” gebaut wurde, wie Judith Holofernes sang.

Der Party Song “Hey, ab in den Süden, der Sonne hinterher, hey ho was geht” versetzt mich immer auf die Hochzeitsfeier von Freunden, als der Sänger der Band durch`s Mikrofon verkündete, dass die komischen Geräusche im Hintergrund nicht von der Anlage kämen, sondern von meinem Lachen verursacht würden.

Philosophisches lernte ich von Eminem in “Lose yourself”: Look, if you had one shot, one opportunity to seize everything you ever wanted one moment would you capture it or just let it slip?

Mit Pitbull würde ich manchmal gerne das Rad der Zeit zurück drehen und immer wenn ich die ersten Takte von “Under Pressure” höre, hoffe ich noch, dass es “Ice Ice Baby” von Vanilla Ice ist.

Manchmal denke ich daran, wie es sein wird, wenn meine Generation alt wird. Musikgeschmack ändert sich nicht sehr und jede Generation hat ihre eigenen Lieder.

Vermutlich werde ich dann in meinem Schaukelstuhl sitzen und zum Takt von “Memories” von David Guetta hin und her wippen und an  “All the crazy shit I did tonight” denken. Das ist eine sehr tröstliche Vorstellung.

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