Wo hört es auf?

Im Moment schreibe ich an einem Artikel für ein Magazin. Dafür musste ich wieder viel recherchieren und je mehr ich erfuhr, umso schockierter war ich. Weil ich diesmal selbst betroffen bin. Es geht weitläufig um das Thema Kleider. Ich liebe Mode! Ich mag es mich zu stylen und mit verschiedenen Stilen zu spielen.

Ich steh auf Fashion! Ok, ich kaufe auch echt über 50% Second Hand und nähe selbst, dennoch kaufe ich circa 40% meiner Klamotten neu und Schuhe sowieso. Bei gebrauchten Schuhen hört es bei mir auf. Die will ich neu haben. Das ist meine “Schmerzgrenze”. Unterwäsche, Socken und Schuhe müssen neu sein.

Ich mag Schmuck und Haarkronen und Handtaschen. Schuhe kaufen ist ein eher leidiges Problem. Sie müssen bequem sein, schön, erschwinglich und vegan. Zusätzlich erschwert wird der Schuhkauf durch einen ausgeprägten Hallux Valgus am rechten Fuß.

Kosmetik und Drogeriemarktartikel kaufe ich schon lange vegan. Besser gesagt, Gesichtswasser stelle ich selbst aus Zystuskrauttee her und als Bodylotion benutze ich Aloe Vera Gel oder Kokosöl. Fußbäder mache ich mit einem Gemisch aus Apfelessig / Wasser, oder Natron / Wasser. Ich versuche Plastikmüll zu vermeiden, was allerdings echt schwer ist.

Meine “Traumprodukte” sind vegan, fair, bio und ohne Verpackung, bzw. mit kompostierbarer Verpackung wenn eine solche unvermeidbar ist.

Je mehr ich versuche dieses Ziel zu erreichen, desto mehr erkenne ich, dass alles was ich tue nicht genug ist.

Unser gelber Sack ist dennoch randvoll und in meinem Schrank hängen Teile, die unter echt üblen Bedingungen produziert wurden, wenn ich mir das Markenranking so anschaue… dann noch das importierte Aloe Vera Gel und das Kokosöl… ich fliege in den Urlaub…

Andererseits möchte ich aber auch nicht als Einsiedlerin im Wald leben und mich von Beeren, Nüssen und Wurzeln ernähren. Dort würde ich höchstwahrscheinlich nicht alt werden. Ich möchte auf einen bestimmten Lebensstandard nicht verzichten. Vielleicht ist es aber auch schon ok, sich Gedanken zu machen und versuchen ethisch korrekter und nachhaltiger zu leben. Auch wenn es einem nicht immer gelingt, ist es ein guter Anfang.

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