Vorsätze für das neue Jahr

haben die Meisten Menschen immer wieder. Meine Vorsätze habe ich schon vor 1,5 Wochen versucht um zu setzen und bin an den Meisten gescheitert… oder etwa doch nicht?

Ich hatte mir vor genommen nur noch auf Veranstaltungen zu gehen, wenn ich wirklich Lust darauf habe, Viel zu oft in meinem Leben stand ich schon in Hallen oder Clubs und fragte mich:”Was zum Geier machst Du hier? Die Musik gefällt Dir nicht, es ist zu voll und zu laut, Du magst auch keinen Alkohol trinken und trotzdem stehst Du hier und fühlst Dich unwohl”.

Also ließ ich die üblichen Vorweihnachtsparties,Weihnachtsparties und End of the Year Parties sausen. Stattdessen sass ich alleine Zuhause und war sehr kreativ. Ich schrieb bis spät in die Nacht an den Kurzgeschichten, die ich vor ein paar Wochen angefangen habe. Sie flossen einfach so aus meinen Fingern. Weil ich nicht abgelenkt war von Alkohol, Fernsehen, Internet. Es war still und nur das für mich schönste Geräusch der Welt war zu hören: Das Schnurren meiner Katzen.

Meine vier kleinen Zenlehrer hatten mich schon an Weihnachten gelehrt, wie glücklich man sein kann, mit einer Kleinigkeit. Sie hatten 4 kleine Spielzeuge bekommen und sich so darüber gefreut. Stundenlang spielten sie damit. Warfen die Teile mit den Pfoten in die Luft, um sie wieder aufzufangen. Es war so wundervoll ihnen zu zu sehen. Besser als jeder besinnliche Weihnachtsfilm. Es war nur ein kleines Geschenk, das wenige Cent gekostet hat, dennoch freuten sie sich riesig darüber.

Silvester war auch so ein Punkt. Wir hatten verschiedene Optionen, aber mein Mann und ich konnten uns nicht einigen. Als Kompromiss gehen wir nun zu seinen Kumpels, die ich gar nicht, beziehungsweise teilweise flüchtig kenne. Es fühlt sich ein bisschen komisch an, das Jahresende nicht mit meinen Freunden zu feiern. Aber vielleicht ist es auch nicht schlecht neue Leute kennen zu lernen und Neuland zu betreten. Die Freunde bleiben deswegen trotzdem meine Freunde, auch wenn ich Silvester nicht mit ihnen verbringe. Alle hätte ich eh nicht unter “einen Hut gebracht” und nur entweder mit dem einen oder anderen Teil der Freunde feiern können.

Versagt habe ich bei dem Vorhaben, mir weniger Klamotten zu kaufen. Total versagt sogar. Ich habe mir bei Kleiderkreisel einen giftgrünen Mantel erkreiselt, eine Spitzenbluse und ein sexy Kleid mit mega Rückenausschnitt. Dann war ich noch mit einer Freundin beim Sale und ergatterte ein T-Shirt und zwei Tops. Alles beste Qualität massiv reduziert und alles zusammen für weit unter 100 Euro. Natürlich hätte ich es nicht gebraucht. Ich habe schon Wintermäntel, Blusen, Kleider und Tops. Dennoch hat es mir Freude bereitet und ich mag die Stücke gerne. Den Mantel werde ich vermutlich umarbeiten und ich habe schon das Bild des fertigen Unikats im Kopf, das es danach sein wird. Ich habe erkannt, dass das ein Teil meiner Leidenschaft ist. Früher kaufte ich Klamotten und Schuhe als Frustkompensation. Doch seit einiger Zeit wähle ich die Stücke gezielt und mit Bedacht aus. Ich mag nicht was Alle haben. Mein Modegeschmack ist sehr individuell. Es ist Ausdruck eines Teils meiner Persönlichkeit. Daher ist nichts Verwerfliches dabei, wenn ich mir ab und an, ausgewählte, seltene Stücke kaufe und sie zu einem größeren Teil noch mehr zu mir passend individualisiere. Es macht mir Spaß, mal diesen Stil und mal Jenen auszuprobieren. Die meisten meiner Kleidungsstücke finde ich auf Tauschportalen oder auf Flohmärkten. Neue Sachen kaufe ich seltener. Wenn, dann laufen sie mir quasi in die Arme. Dann wollen sie zu mir kommen. Natürlich ist weniger mehr. Wenn etwas nicht oder nicht mehr zu mir passt, dann gebe ich es weiter, damit sich jemand anderes daran erfreuen kann. Hier noch ein Bild von meinem neuen grünen Mäntelchen:

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Meinen Fernsehkonsum habe ich erfolgreich eingeschränkt, doch meinen Vorsatz täglich zu meditieren und spezielle Yogaübungen zu machen ist mir nur selten gelungen. Es ist aber auch ok. Ich muss mich nicht unter Druck setzen oder mich gar schlecht dafür fühlen, dass ich es nicht geschafft habe. Gelassenheit ist ebenfalls ein Vorsatz.

Ich arbeite daran, Menschen nicht mehr zu bewerten. Es gelingt mir nicht immer, aber immer öfter kann ich hinter ihren Aktionen das Ego erkennen, das sie so sehr im Griff hat. Wir alle sind immer wieder in uns selbst gefangen und von unserem Ego beherrscht. Die Einen mehr, die Anderen weniger.

Das neue Jahr 2016 werde ich achtsam beginnen und alles bewusst beobachten und erleben. Speziell die Jahre 2014 und 2015 haben mich gelehrt, dass alles was mir begegnet eine Botschaft für mich hat. Menschen, die total in dieser “Was denken wohl die Leute” und “Man muss dies und das tun” Welt leben ebenso, wie der Tod und Schmerz. Ich bin nicht mehr dieselbe wie noch vor zwei Jahren und das ist gut so. Heute in einem Jahr werde ich vermutlich wieder eine Andere sein und so sollte es auch sein. Das Leben ist Wandel, Stillstand ist der Tod. Nicht der wirkliche Tod im Sinne von Übergang in eine andere Dimension, sondern der Tod alles Lebendigen in einem. Es gibt noch zu viele Zombies, die nur dahin vegetieren anstatt wirklich zu leben. Vielleicht können wir die Zombies anstecken, so wie in dem Film “Warm Bodies” und wieder lebendige Menschen aus ihnen machen.

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