Euch geschehe nach Eurem Glauben

heißt das eigentlich, dass jedem das Zuteil wird, an was er glaubt. Ich meine das jetzt nicht einmal nur in Bezug auf die Religion, sondern generell.

Ist das was wir denken, was wir wirklich tief in uns denken, das, was uns dann auch im “Außen” geschieht? Also wenn ich denke “ich bin unsportlich”, dann ist das nicht so, weil ich wirklich unsportlich bin, sondern weil ich glaube, dass ich unsportlich bin?

Ist es dann auch in Bezug auf Ideologien, Lebensanschauungen und Religionen so? So wie in dem lustigen Heidenwitz, in dem ein Heide in den Himmel kommt und alles ist voll schön, nur ist da noch ein Loch und in dem Loch leiden die Menschen ganz furchtbar und er gesagt bekommt “das sind die Gläubigen, die wollen das so”?

Ich glaube daran, dass uns im Jenseits das “erwartet”, was wir im “Leben” gesät haben. Wie das genau ausschaut weiss ich nicht, aber ich vermute so, wie es jeder glaubt, das es ist.

Sicher bin ich mir aber, dass mich am Ende meines Lebens niemand dafür loben wird, wie viele Überstunden ich gemacht habe und niemand wird mir auf die Schulter klopfen und sagen “toll, dass Du immer so unglücklich warst, aber dafür hast Du Geld verdient, welches Du zur Kompensation in Dinge investiert hast. Das hast Du super gemacht. Dafür gibt es jetzt im Himmel ganz viel Anerkennung und Lob”. Dafür gibt es eher nochmals ne Runde Inkarnation.

Was macht ein Leben lebenswert und sinnvoll? Wenn wir geliebt werden und lieben? Was bleibt zurück, wenn wir sterben?

Wenn ich morgen sterben würde, was würde ich hinterlassen? Ein paar wenige Wesen, die um mich trauern und mich vermissen würden, 2 Buchmanuskripte die vermutlich eh kaum interessieren, ein paar vielleicht betroffene Kollegen, eine Menge Krimskrams der verschenkt oder weggeschmissen werden muss und dann? Nichts. Da ist nichts was ich sonst hinterlassen würde. Nichts Herausragendes. Ein gewöhnliches Leben, wie es viele gibt. Gut, ich bin Veganerin und setze mich für Tierrechte ein. Ich habe ein paar Tiere gerettet und dazu beigetragen, dass sie ein schöneres Leben haben. Aber sonst? Ich habe keine Feinde (zumindest weiss ich von keinen) – das ist doch schon mal was, aber vermutlich werde ich heimlich von irgend jemand gehasst, wer weiss das schon. Vielleicht werde ich aber auch heimlich geliebt und weiß es oftmals nicht.

Wenn ich morgen sterben würde, dann wäre ich natürlich nicht vergessen, aber nach ein paar Jahren wäre ich auch nicht mehr so in den Gedanken präsent. Was hätte das Leben dann für einen Sinn gehabt?

Oder unterschätzen wir unseren Einfluss auf Andere? Ist es wie in dem Film “ist das Leben nicht schön?”, als George Bailley erst erkennt, was er den Menschen bedeutet und welch einen Unterschied es macht ob es ihn gibt oder nicht, als der Engel Clarence ihm zeigt, wie die Welt ausschauen würde, wenn es ihn nicht gegeben hätte?

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