Seit so langer Zeit frage ich mich, wozu ich hier bin. Was dieses Dasein soll. Warum ich bestimmte Dinge erlebe, besondere Menschen treffe, entscheidende Erlebnisse erlebe.
Wieso begegnete mir der Tod in den letzten 5 Jahren so oft? Damit ich lerne los zu lassen und Abschied zu nehmen? Mit Verlusten klar zu kommen? Soll mich das auf etwas hinweisen, dass ich mein Leben bewusster leben soll? Soll ich durch diese “Arschtritte” des Schicksals lernen, dass ich zu einem bestimmten Zweck hier bin? Soll ich mich mehr mit dem Tod auseinandersetzen? Lernen, wohin wir gehen, wenn wir von hier weg müssen? Mehr über die jenseitige Welt lernen? Ist das meine Lebensaufgabe?
Doch wozu all das banale Beiwerk in meinem Leben? Der Gelderwerb, der so was von gar nicht zu mir passt? Damit ich die Polarität des Ganzen noch deutlicher erlebe? Auf der einen Seite die Spiritualität, der Streifzug des Todes, der mich gelehrt hat, dass es so viel mehr gibt, als das was wir zu wissen glauben? Andererseits, die totale materielle “Realität”, wo sich alles nur um Steigerung der Gewinne dreht und wo einem nicht einmal gestattet ist, für ein paar Minuten täglich “in Gedanken versunken da zu sitzen” und über den Sinn des Lebens nach zu denken.
Ich werde nie wieder so sein, wie zuvor. Irgendwie höre ich auch eine leise Stimme, die mir zuflüstert, dass ich nicht alle Zeit der Welt hier habe. Meine Zeit hier ist begrenzt. Vielleicht habe ich nur noch wenige Jahre, vielleicht auch nur wenige Monate, wer weiss das schon. Die Stimme flüstert nur “nicht mehr all zu lange”. Das kann alles bedeuten. Es können noch 20 Jahre sein, aber auch nur noch 2. Vielleicht ist Zeit auch relativ und es bedeutet, dass ich die Hälfte meines Lebens um habe. Keine Ahnung, aber was ich ganz sicher weiss, ist, dass ich mein Leben ändern muss. Ich muss etwas tun, was mehr Sinn macht. Etwas was bedeutend ist. Nichts Banales mehr, wo es nur darum geht, was hier wichtig zu sein scheint. Doch in Wahrheit ist es nur die Imitation von richtigem Leben. Wie es schon R.E.M sangen “Imitation of life”. Ich will aber wirklich leben und es nicht nur imitieren. Je öfter ich den Tod gesehen habe in der letzten Zeit, um so mächtiger wurde der Wunsch in mir, intensiver zu leben. Zu spüren, zu fühlen, zu lachen, zu tanzen, zu SEIN!