Facebook Freunde

Ich habe am 1. Januar mehrere Leute aus meiner “Freundschaftsliste” gelöscht. Nicht weil ich diese Leute nicht mag, sondern einfach, weil ich ihre Beiträge nicht mehr lesen wollte.

Die eine Bekannte ist echt eine Liebe und ich mag sie gerne, aber sie postete täglich Links zu Tierquälereien mit furchtbaren Bildern. Ich beschloss im neuen Jahr, dass ich diese Bilder nicht mehr sehen möchte und löschte sie aus meiner Liste (nachdem “nicht mehr abonieren” nicht funktioniert hatte und ich trotzdem noch alle Posts bekam).

Mit diesen schockierenden, grausamen Bildern ist es meiner Meinung nach so, wie bei den abschreckenden Bildern auf den Zigarettenpackungen. Es hält auch die wenigsten Menschen vom Rauchen ab.

Ok, es gibt Leute, die durch solche Bilder aufgerüttelt wurden und durch Filme wie Earthlings zu Veganern wurden. Dennoch denke ich, dass es nicht der richtige Weg ist. Aufklärung ja, Schockieren nein. Diese Bilder belasten die Seele und wenn ich nicht möchte, dass ich diese Bilder sehe, schicke ich sie auch niemand anderem. Mir reichen schon Berichte, die Bilder in mir auslösen, die mich im Schlaf verfolgen. Von der Pelztierindustrie, wo Tieren lebendig das Fell abgezogen wird etc. Wie grausam kann ein Mensch sein? Wie kann man so etwas tun? Wie abgestumpft muss eine Seele sein?

Es wird die Welt nicht besser machen, wenn man schreckliche Bilder in sozialen Medien verbreitet. Dann lieber Bilder und Videos von Tieren die sich lieb haben – Spezies-übergreifend – wie etwa eine Katze, die auf einem Schaf reitet, ein Esel der in eine Wohnung einzog und liebend gern auf dem Sofa liegt, eng an die Menschen gekuschelt. Filme von einem kleinen Kind, das sein Huhn liebt. Bilder von einem Hund, dessen bester Freund ein Reh ist, ein Rind dass freudig auf einer Wiese herumtollt, ein Schweinchen das “singen” kann , ein Schweinerudel das sich eine Wasserrutsche gebaut hat, ein Rabe der auf einem Dach surft etcetcetc.

Das heißt nicht, dass ich Augen und Ohren vor all dem Tierleid verschließe. Ganz und gar nicht. Ich denke nur, dass es die Welt nicht besser macht, wenn ich Leid teile und verbreite.

Vielleicht bringe ich Menschen mehr durch meine Haltung zum Nachdenken. Wenn ich in einem griechischen Restaurant zuerst hochgezogene Augenbrauen ernte, wenn ich nur in Öl gebratene Auberginen bestelle mit Bauernsalat ohne Feta, bis ich erkläre, dass ich Veganerin bin. Früher kam da immer ein verstörter Gesichtsausdruck, aber inzwischen bekomme ich ein verständnisvolles Nicken. Das ist schon ein großer Fortschritt. Große Veränderungen begannen immer im Kleinen und es werden immer mehr, die verstehen, worum es geht.

Natürlich wird es noch lange die ignorante Front geben, die “unmöglich auf Eier verzichten” kann und denen “Fleisch so gut schmeckt” ohne auch nur einen Gedanken an das dadurch verursachte Leid zu verschwenden. Komischerweise sind es immer die gleichen Personen – die sich jeden Tag Fleisch und andere tierische Produkte in den Schlund stopfen und gleichzeitig über Bluthochdruck jammern und dass der Hintern immer dicker wird. Wie durch ein Wunder!

Es wird eine Zeit kommen, wo es als total ekelhaft angesehen werden wird, Tiere auszubeuten und zu töten (was es ja auch ist) und wo Omnivoren die Minderheit sein werden. Diese verbliebenen Ignoranten werden dann als rückständige, barbarische Unterschicht angesehen werden. So wie wir heute über noch verbliebene Kannibalen-Völker denken, die irgendwo im Busch leben.

 

Vergebung

Kürzlich hatte ich ein Gespräch mit einer meiner Freundinnen. Es ging um das Thema Vergebung und darum, ob es Taten gibt, die nicht vergeben werden können.

Meine Freundin ist der Meinung, dass es Taten gibt, die niemals vergeben werden können. Wie etwa Kindesmissbrauch.

Das ist tatsächlich eine Tat, die furchtbar ist. Doch hilft es der Person, die missbraucht wurde wirklich, wenn sie dem Täter oder den Tätern nicht vergibt? Vergebung heißt nicht, dass man etwas gutheißt. Vergebung bedeutet, dass man selber davon Abstand nimmt und es nicht mehr mit sich herum trägt. Jemandem etwas Nachtragen heißt immer, dass man es selber als Last mit sich herumschleppt.

Es gibt auch Leute, die tragen ihren Expartnern noch Jahrzehnte lang etwas nach, was diese während der Beziehung getan haben und können es nicht verzeihen. Das ist den Expartnern vermutlich gänzlich egal, weil sie ja oft gar nicht wissen, dass ihnen deswegen noch immer gegrollt wird, weil es keinen Kontakt mehr gibt. Wer also trägt den Hass, den Groll, die Nichtvergebung mit sich herum? Der Mensch, der nicht vergeben kann. Nochmal: vergeben heißt nicht etwas zu vergessen und gutheißen was getan wurde. Vergeben heißt sich selbst zu heilen und den Schrott nicht mehr länger mit sich herumtragen müssen. Frei zu sein von dieser Altlast.

Das gilt im Großen wie im Kleinen. Wenn man mehrfach von einem Expartner betrogen wurde, dann ist das natürlich nicht schön. Doch es viele Jahre lang mit sich herumtragen macht es nicht besser oder gar ungeschehen. Es gibt dem ganzen sogar noch mehr Macht über einen selber. Wenn man aber sagt “das ist Jahre / Jahrzehnte her und vorbei. Ich kann es nicht ungeschehen machen, aber ich werde nicht mehr zulassen, dass es mir HEUTE noch immer Schmerzen bereitet” dann ist es der erste Schritt zur Heilung. Wenn man den Hass, den Groll und all diese Gefühle jedoch täglich füttert, dann wird die Wunde immer größer. Dann vertraut man niemand mehr. Kann schlecht auf Leute zugehen, schwer Freundschaften knüpfen, ist unglücklich und einsam, oder gefangen in sich selbst. Findet keine neue Liebe mehr. Wer hat dann gewonnen? Niemand. Nicht die Täter und schon gar nicht diejenigen, denen Leid zugefügt wurde.

Was ist also besser? Das einem das Geschehene immer und wieder an die Nieren geht, über die Leber läuft und einem die Galle davon hochkommt, oder dass man frei davon ist und es keine Macht mehr über einen hat.

Man kann einfach einen Brief schreiben und ihn dann später verbrennen. Das ist ein sehr wohltuendes Ritual. Einfach den ganzen Seelenmüll in den Brief packen und verbrennen, damit er sich in Luft auflöst. Nicht um denjenigen, denen man grollt Absolution zu erteilen, sondern um sich selbst davon zu befreien.

 

Fanatismus und Fundamentalismus

Mir machen Fanatiker große Angst. Egal welcher Glaubensrichtung oder politischen Gesinnung sie sich zugehörig fühlen.

Was ich aber nicht verstehe ist, wie Menschen so verblendet werden können. Fanatismus und Fundamentalismus zieht sich ja durchaus durch alle Bevölkerungsschichten. Man kann nicht sagen, es läge an mangelnder Bildung oder falscher Erziehung.

Jeder hat sein Päckchen zu tragen, aber der eine wird durch Schicksalsschläge oder auch einfach nur durch die Lebensumstände zum gefährlichen Terroristen, während andere immer friedlich bleiben, egal was passiert.

Was ist also der “Auslöser”? Was bringt Menschen dazu, andere Menschen umzubringen, weil sie nicht dasselbe glauben wie sie selbst?

Wenn wir darauf eine Antwort wüssten, wäre die Welt vielleicht eine andere und man könnte Selbstmordattentäter und sonstige Extremisten vermeiden. Dann könnte jeder in Frieden leben und sagen, schreiben und zeichnen was immer man will, ohne um sein Leben fürchten zu müssen.

Gut gemeint ist immer Scheisse – wirklich immer

Ein Mensch, der mir sehr nahe steht ist krank. Nicht nur ich, sondern viele andere Menschen in ihrem Umfeld haben es gut mit ihr gemeint und ihr Superfoods, Heiltees, Magnetschmuck und weiß der Geier was noch geschenkt in der vagen Hoffnung, dass es ihr helfen könnte. Was wir – mich eingeschlossen – nicht beachtet hatten, war der Umstand, dass sie das total überfordert hat und sie nicht mehr wusste, was sie zuerst nehmen soll.

Für mich war es so eine Art “heiliger Gral”. Ich suchte nach irgend einem Wundermittel, dass sie auf einen Schlag heilen könnte.

Ich wollte nicht nutzlos und hilflos zusehen, wie es ihr immer schlechter geht. Dann erzählt einem irgend jemand was von einem Mittel namens Manju, dass ganz toll sein soll und von anderen fermentierten Produkten. Von “Indianertees”, von tropischen Früchten – man ließt Bücher über Selbstheilung, Healing Codes, alternative Heilmethoden etc. Immer in der Hoffnung “das könnte das Heilmittel sein”, oder wenigstens könnte es die Nebenwirkungen lindern. Dabei verwirrt sie das alles nur. Ich denke, die beste Medizin ist zuhören und für sie da sein.

Adriana Monk

Heute habe ich eine Dose Kokosmilch von Alnatura im DM gekauft. Danach stieg ich in den Bus und setzte mich auf einen der wenigen freien Plätze. Zu spät bemerkte ich das gebrauchte Taschentuch, welches auf dem Busboden lag. Dann fiel zu allem Überfluss die Dose Kokosmilch aus meiner Baumwolltasche und flog direkt auf das angerotzte Taschentuch.

Man muss dazu wissen, dass ich mittelschwere bis ausgeprägte Monk-hafte Züge habe… deshalb zog ich meine Flasche Sterilium aus der Handtasche (die ich immer dabei habe!!!) und duschte die Dose Kokosmilch regelrecht damit…

Dadurch bildete sich auf dem Busboden – direkt neben dem Taschentuch – eine kleine Steriliumpfütze und es roch wie in einer Klinik…. sämtliche Busgäste blickten auf mich… ich steckte die noch triefende Dose in meine Baumwolltragetasche und war froh, als ich 15 Minuten später an meiner Haltestelle aussteigen konnte. Bis dahin war auch der Krankenhausgeruch etwas verflogen.

Daheim nahm ich die Dose aus der Tasche und reinigte sie nochmals mit siedend heißem Wasser und steckte die Tragetasche in die Waschmaschine.

Vermutlich ist dieses Verhalten etwas übertrieben, aber der Ekel war einfach zu groß. Ist das noch normales Verhalten, oder schon etwas neurotisch?

Spezies übergreifendes Verhalten

Wir haben zwei weibliche Katzen und einen Kater.

Eines der Mädchen liebt Schmuck. Alles was glitzert und blinkt ist ihr Ding. Sie kann meinen Schmuckschrank mit den Pfoten aufmachen und holt sich dann die Glitzereien selber heraus. Ich muss immer höllisch aufpassen, dass sie nicht an den Schrank kommt, weil ich Angst habe, sie könnte Kleinteile wie Ohrringe verschlucken.

Das andere Mädchen schaut mir jeden Morgen beim Schminken zu. Am meisten ist sie vom Auftragen der Wimperntusche fasziniert. Sie springt dazu immer auf das Waschbecken und stellt sich auf die Hinterbeine und lehnt sich mit den Vorderpfoten an den Spiegel, damit sie möglichst genau zuschauen kann, wie ich meine Wimpern tusche.

Den Kater interessiert das alles nicht. Die weiblichen Katzen jedoch legen eindeutig “weibliches Verhalten” an den Tag :-). Der Kater läuft auch ganz anders. Mehr so männlich. Die Katzen mehr tänzelnder Weise. Sie liegen auch häufig mit sehr elegant überkreuzten Pfoten da – beinahe etwas “damenhaft”. Ich habe ihnen das sicher nicht antrainiert, sondern sie verhalten sich von selbst so.

Der Kater ist dafür extrem schmusig und liebesbedürftig. Die kleinen Zicken darf man nur streicheln, wenn sie gewillt sind. Der Kater dagegen möchte stundenlang geknuddelt werden.

Es gibt viele Parallelen zu menschlichem Verhalten – we are nothing but mamals.

So flauschig

Vor ein paar Jahren war ich mal mit einer Freundin auf einem Stadtfest. Ich war die Fahrerin und die Freundin nutzte diesen Umstand aus, sich so richtig einen hinter die Binde zu gießen. Sie war offen gesagt strunz besoffen. Wir mussten 35km heim fahren und ich hatte an diesem Tag einen Kapuzen Hoodie aus Teddyplüsch an. Die Freundin auf dem Beifahrersitz streichelte mich die gesamte Fahrt und sagte dabei immer wieder “Du bist so schön flauschig”.

Gestern morgen kam ich aus dem Urlaub zurück zur Arbeit und eine Teamkollegin umarmte mich zur Begrüßung und wünschte mir ein gutes neues Jahr. Ich hatte eine schwarze Flauschjacke an und die Teamkollegin sagte “Sie sind so schön flauschig”.

Heute war ich kurz mit einer anderen Kollegin einen Kaffee trinken. Es kam eine Kollegin dazu, deren Arbeitsplatz 3 Büros weiter ist, wie meiner Ich trug heute einen schwarzen stinknormalen Rollkragenpulli. Die Kollegin streichelte meine Schulter und sagte “Du bist so flauschig und kuschelig”.

Anscheinend bin ich wirklich voll flauschig :-), nun, es gibt Schlimmeres als flauschig und kuschelig zu sein.