Heute im Bioladen

ich wollte heute einen Concealer kaufen. Die meisten Frauen wissen, wie wichtig der genaue Hautton eines Concealers ist. So etwas Online zu bestellen, ist daher suboptimal.

Aus diesem Grund suchte ich heute einen Bioladen auf, der auch vegane Kosmetik verkauft. Eine Frau mit ungewaschenen Haaren und einem insgesamt etwas “verlottertem Gesamteindruck” versuchte mich zu beraten. Sie hat vermutlich noch nie in ihrem Leben einen Concealer benutzt. Zumindest sah sie so aus…

Jedenfalls erklärte ich höflich und nett, dass ich Veganerin bin und daher einen veganen Concealer haben möchte. Sie deutete dann auf ein Regal mit Waren eines großen Biokosmetikherstellers, von dem ich sehr wohl weiss, dass die Produkte nicht vegan sind. Ich äußerte meine Gedanken und die Frau antwortete “also die verwenden nur Honig und meine Eltern haben auch Bienen gehabt. Ich kann das mit den Bienen nur befürworten”. Ich antwortete “das ist Ihre Meinung. Ich lehne Produkte mit Honig aber ab, weil a) die Zuchtbienen Krankheiten auf die Naturvölker übertragen und sie damit auslöschen und b) ich es nicht gut finde, dass die Bienen eine Zuckerlösung bekommen, während ihr Nektar für die Menschen weggenommen wird. Die Ersatznahrung wiederum macht die Bienen krank…”. Sie unterbrach mich und “klärte mich auf”, dass das Bienensterben nur daher käme, weil es keine hohlen Bäume mehr gäbe. Ich äußerte fast, was mir so durch den Kopf ging, nämlich dass es dafür um so mehr hohle Menschen gibt… hielt aber schön meinen Mund. Ich wiederholte mich und sagte “Sie können ja denken und befürworten, was SIE möchten, aber ICH möchte nur vegane Produkte kaufen und daher eben nichts mit HOOOOOONIIIIIG”.

Sie fuchtelte dann inkompetent in irgendwelchen Papieren herum und sagte dann “also ich könnte Ihnen einen veganen Concealer bestellen”… da riss dann mein Geduldsfaden etwas und ich sagte schon etwas bestimmter “bestellen kann ich mir das selber, aber ich möchte es ausprobieren, um den richtigen Farbton zu finden und das ist online sehr schwierig”. Sie sah mich entgeistert an, als ob ich chinesisch reden würde. Ich fand dann doch noch selber einen veganen Concealer im Laden und zahlte ihn. Als sie mir mein Rückgeld gab, sah ich dass sie total dreckige Fingernägel hatte. Es war so ziemlich das exakte Gegenteil von French Manicure… brrr… und so etwas arbeitet in einem Kosmetikladen. Nicht gerade die beste Eigenwerbung. Dort war ich sicherlich zum ersten und letzten Mal.

Um jegliches Missverständnis zu vermeiden, ich habe ganz sicher nichts gegen Leute, die alternativ leben – ganz im Gegenteil. Ich bin begeistert von Perma-Kultur und Gemeinschaften, die sich selbst versorgen und denen Konsum nicht wichtig ist. Ich habe auch nichts dagegen, wenn Menschen “dreckige” Hände von Garten- oder Feldarbeit haben. Jedoch finde ich es nicht gut, wenn Menschen ungepflegt sind und das war diese Dame definitiv. Es ist natürlich ihre Sache, ob sie den Dreck unter ihren Fingernägeln säubert oder nicht, aber wenn man in einem Geschäft arbeitet, welches Kosmetik verkauft, Schmuck und Parfüme und teilweise auch Kleidung, dann erwartet man eine gepflegte Verkäuferin – ich zumindest.  Aber vielleicht spricht da auch wieder mein etwas neurotischer “Adriana Monk” Persönlichkeitsanteil aus mir.

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