Die Natur braucht den Regen

Viele jammern gerade, weil das Wetter ungewöhnlich unbeständig und für die Jahreszeit zu kühl ist. Der Winter war extrem lang und der Sommer hatte bisher nur kurze Gastspiele gegeben. Wisst Ihr was? Ich mag dieses Wetter. Heute hatte es 20 Grad mit Regen. Perfekt. Nicht zu heiß und nicht zu kühl. Wenn es ganzjährig zwischen 20 und 25 Grad hätte, wäre ich vielleicht geneigt, dieses Wetter gegen die Jahreszeiten zu tauschen – wenn ich allmächtig wäre – was ich zum Glück nicht bin. Aber nein, jede Jahreszeit hat ihren Zauber. Früher mochte ich den Sommer am liebsten und fürchtete den Winter. Das lag vielleicht daran, dass wir in meiner Kindheit, Jugend und junge Erwachsene keine Zentralheizung hatten, sondern das Haus mit alten Holzöfen beheizten. Das führte dazu, dass wir mit gusseisernen Bettflaschen schlafen mussten. Die wurden aber irgendwann in der Nacht auch kalt und man fror morgens trotzdem. Seit ich eine eigene Wohnung habe, die ich selbst in der Wärme regulieren kann, haben die kühleren Jahreszeiten ihren “Schrecken” verloren.

Als Fotografin favorisiere ich den Herbst mit seiner üppigen Farbenpracht und  seinem sanften Licht. Natürlich hat das satte Grün, das momentan die Landschaft beherrscht auch ihren Reiz und die Mohnblumen am Straßenrand sind herrlich, keine Frage, aber 30 Grad oder darüber muss ich nicht haben und deshalb genieße ich den warmen Regen. Die trockenen Böden sind ebenfalls dankbar. Ich liebe es, bei Nacht die Regentropfen prasseln zu hören. Wenn man die Augen schließt, hört es sich an wie Applaus.

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