Ab und an leide ich unter der Krankheit, es allen recht machen zu wollen. Es ist wie eine Grippewelle. Von Zeit zu Zeit fange ich mir diesen Virus ein. Dann bin ich harmoniesüchtig hoch 10 und hinterfrage alles, was jemand gesagt hat und beziehe es auf mich. Mein Gehirn wird dann zur regelrechten Grübelfalle. Beherrscht von destruktiven unnützen Gedanken. Ich bin in diesen Phasen nicht ich selbst und bin mir meiner selbst nicht bewußt – mir fehlt im wahrsten Sinne des Wortes das Selbstbewusstsein. Mein eigenes Wohlergehen steht dann weit hinter dem Anderer. Das ist nicht gut. Man kann nur für andere da sein wenn man für sich genug Kraft hat. Deshalb kuriert man die Krankheit besser aus und stellt sich selbst an die erste Stelle. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern mit gelebter Selbstliebe. Daraus ergibt sich alles Andere von selbst. Wenn man die Krankheit chronisch werden lässt und immer versucht, die Erwartungen anderer zu erfüllen und sich selbst hinten anstellt, dann wird man irgendwann auch den Respekt vor sich selbst verlieren. Ein wirksames Gegenmittel ist sich selbst zu mögen und zu akzeptieren. Mit all den scheinbaren Fehlern und Schwächen. Meistens ist es das, was Andere in uns als etwas Besonderes ansehen, nur wir selbst erkennen es nicht.