Ausmisten

Ich habe am Wochenende die Sommersachen in meinem Schrank wieder nach oben geräumt und die Wintersachen nach unten. Im Frühjahr macht es irgendwie mehr Spaß, die Sommerkleider wieder auf Sichthöhe zu räumen, als im Herbst die Wintersachen hervor zu kramen. Trotzdem war es jetzt an der Zeit – ich hatte es schon lange hinaus gezögert.

Diese Umräumaktionen nutze ich auch immer dazu, den Schrank auszumisten. Alles, was mir nicht steht, was mir zu eng oder zu weit geworden ist (dank gedankenloser Nutzung des Wäschetrockners ist dies durchaus möglich, ohne dass sich mein Gewicht auch nur um ein Gramm geändert hat…), oder was ich schon selbst auf Flohmärkten zu groß oder zu klein gekauft habe (aus Ermangelung von Garderoben) wird jede Saison schonungslos von mir ausgemustert.

Meinem ausgeprägten Hallux Walgus geschuldet, passen mir sehr viele Schuhe nicht mehr.So kam eine stattliche Menge an Turnschuhen, Stiefeln, Stiefeletten und Halbschuhen zusammen, die ich selber nur noch unter Schmerzen tragen könnte. Ich wusch sie alle fein säuberlich und sortierte auch Winterjacken aus. Ich brauche keine 5 Winterjacken, mir reichen auch 3 und selbst die sind mehr als genug.

Ich habe so Vieles, muss nicht frieren und hungern schon gar nicht. Dieses Glück haben nicht alle Menschen und die, die vor Krieg und Terror flohen haben gar nichts mehr und sind auch unsere Temperaturen in den Herbst und Wintermonaten nicht gewohnt.

Es hat sich gut angefühlt, all das, was ich eh zuviel habe, zusammen zu packen um es an Diejenigen zu spenden, die es dringender benötigen als ich. Weniger ist tatsächlich oft mehr!

Mittagessen vom 17. Oktober 2015

Wir speisten heute Tomaten-Bratlinge von EnerBio (Rossmann) mit Blumenkohl und Paprikasoße.

Mist, ich habe wieder vergessen, die Bratlinge in “unnatürlicher Form” zu formen. Als Veganer(in) darf man doch nichts essen, was “fleischähnlich” ausschaut, sonst muss sich ein kleinerer Teil der Omni`s wieder künstlich darüber aufregen. Tztztzt ich kleine vegane Bitch, habe wieder nichts gedacht. Naja, wenigstens ein Bratling ist mir fast herzförmig gelungen.

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vegane Stiefel von COSMO VIVA

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Heute Morgen klingelte der Postbote und brachte diese wunderschönen Stiefelchen von COSMO VIVA. Sie sind mollig warm und bequem. Sie sind mit 99,00€ zwar etwas hochpreisig, dafür aber komplett tierleidsfrei und von hoher Qualität, was den Preis absolut rechtfertigt. Zusätzlich sind sie ziemlich zeitlos und ich kann sie jahrelang tragen. Meine Füße werden es mir danken. Einen winzigen “Nachteil” haben die Schuhe – das Obermaterial ist ein wahrer Katzenhaarmagnet. Doch damit muss man leben können, wenn man mit pelzigen Familienmitgliedern zusammenlebt. Wenn sie einen einmal anschnurren ist alles vergessen und wie heißt es doch so schön: “Ohne Tierhaare ist man nicht richtig angezogen”.

Ich kann die Stiefel im wahrsten Sinne des Wortes wärmstens empfehlen. Für das Frühjahr liebäugle ich schon mit dem Modell Bruna. Ebenfalls ein sehr zeitloser, vielseitig tragbarer Pumps.

Produkttest: Make a Bedda World

Gestern fand ich diese beiden Käse des Herstellers Bedda im Kühlregal von EDEKA .

Der Scheibenkäse war einer der Besten, den ich bisher gegessen habe.

Der Frischkäse ist nicht so ganz mein Geschmack, aber ich werde ihn mal mit frischem Schnittlauch probieren und ihm noch eine Chance geben.

Ich finde es Klasse, dass es inzwischen fast überall vegane Alternativen gibt und diese Bedda Produkte sind noch dazu Soja-frei.

Gerade für Umsteiger können Ersatzprodukte sehr hilfreich sein und auch Omnivoren sehen, dass es auch ohne tierische Inhaltsstoffe möglich ist, eine schmackhafte Brotzeit zu erhalten.

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Mittagessen im Quinoa – veganes Restaurant in Schwäbisch Hall

genau heute vor einer Woche hat das Quinoa seine Pforten geöffnet. Heute haben wir es endlich geschafft, dort zu essen und unsere Erwartungen wurden alles andere als enttäuscht.

Als Vorspeise bestellten wir – zur Saison passend – eine Kürbissuppe und bekamen eine cremige Köstlichkeit.

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Der Hauptgang bestand aus Spaghetti mit Gemüsesoße und – unschwer erkennbar – Rucola. Ein leichtes Menü, welches vorzüglich mundete.IMG_7069

 

Zum Nachtisch gab es Creme- und Zwetschgenkuchen. Beides ebenfalls vorzüglich.

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Unser Fazit des Nachmittags: Wir werden ganz sicher nicht zum letzten Mal dort gegessen haben. Die Preise sind sehr moderat. Das Lokal ist gemütlich eingerichtet, die WC`s sind im positiven Sinne aussergewöhnlich und sowohl der Inhaber, wie auch die Angestellten sind sehr nette, angenehme Zeitgenossen.

Skrupellos

Wir saßen vor einigen Wochen im Freundeskreis  zusammen bei uns im Garten und hatten einen sehr lustigen Abend. Wir kamen auf das Thema Scharlatane zu sprechen. Geistheiler, Wahrsager, Wunderprediger, Astrologen etc.

Es war eine sehr ausgelassene laue Sommernacht und irgendwann malten wir aus, wie wir so ein Business aufziehen würden, wenn wir skrupellos genug wären, das durch zu ziehen, die Leute so ab zu zocken.

Bei unserem “Brainstorming” einigten wir uns auf den werbewirksamen Namen Catsania, die die Zukunft aus dem Katzenstreu ließt. Jede unserer Katzen könnte ein anderes Genre bedienen. Der gefleckte Kater könnte bezüglich der beruflichen Belange der Ratsuchenden “Auskunft” geben, der rote Kater dagegen könnte “Klarheit” in Geldangelegenheiten bringen. Die weiße Katze wäre für die Liebe zuständig und die Schwarze für das Thema Gesundheit.

Mir fiel diese “Geschäftsidee” rund um die fiktive Zukunftsberaterin Catsania heute wieder ein, als ich folgendes aus dem Katzenklo fischte:

 

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Wenn wir den Phantasiefaden weiter spinnen, dann ist das ein Herz mit einem “Knick” drin… ohoh… was hat denn unsere weisse Prinzessin (oder wer auch immer von den Vieren) da gepinkelt… das bedeutet für die Hilfe suchende Person bestimmt nichts Gutes. Die Liebe könnte einen Knacks bekommen… oder es könnte bedeuten, dass die Person selber sich gefühlsmäßig zurück zieht. Man könnte 1000 Aussagen hinein interpretieren, Eine genauso an den Haaren herbei gezogen, wie die Andere.

Trotzdem bin ich mir sicher, dass Menschen anrufen, mailen, schreiben würden, wenn wir so ein “Geschäft” tatsächlich starteten. Nichts ist so abgefahren, dass es keine Anhänger findet.

Was treibt die Menschen zu solchen Quacksalbern? Haben sie vorher schon alles Mögliche ausprobiert und es ist der letzte Strohhalm, nach dem sie greifen?

Am Anfang des Jahres, als meine beste Freundin im Sterben lag, haben wir auch einen Geistheiler engagiert. Nicht weil wir wirklich daran geglaubt haben, sondern weil wir wirklich NICHTS unversucht lassen wollten. Wir sind also genauso darauf hereingefallen, wie auf einen Klumpen Katzenstreu. Noch wenige Tage vor ihrem Tod sagte er uns, dass sich “energetisch schon alles viel besser anfühlen würde”. Ja sicherlich. Aber gut, wir waren ja selbst schuld.

Ich bin mir unschlüssig, was ich glauben soll. Ich könnte mir vorstellen, dass es tatsächlich Menschen mit aussergewöhnlichen Fähigkeiten gibt. Eine Freundin von mir ist Geopathologin und kann tatsächlich Energien erspüren. Ganz abtun möchte ich das Ganze nicht als Humbug. Es gibt Vieles, was wir heute noch nicht wissen und die Zusammenhänge vermutlich erst in einigen Jahrzehnten / Jahrhunderten erkennen können.

Einen Großteil der Wunderheiler, Wahrsager und Astrologen hallte ich jedoch für nicht sehr vertrauenswürdige Abzocker, die die Naivität und Verzweiflung der Leute ausnutzen.

 

Darf man Kunstpelz tragen?

Diese Frage beschäftigt mich wirklich und ich ringe mit mir selbst. Einerseits habe ich eine schöne Winterjacke, die einen Kapuzenbesatz aus 100% Kunstfell hat (man sieht es an der Webkante und ich finde auch, dass man es auch so sieht, dass es kein echter Pelz ist. Die Fasern sind eindeutig künstlich), andererseits hat mir die grausame “Industrie”, die echte Tierpelze als Kunstpelze verkauft, das Tragen der Jacke verleidet.

Obwohl ich sie eigentlich nicht weggeben möchte, frage ich mich, ob ich sie noch tragen kann und darf. Denn nicht jeder achtet darauf, dass er wirklich Kunstfell kauft. Auf das Schild mit Angabe der Materialien ist leider kein Verlass. Speziell in China werden Kleidungsstücke mit Hunde- und Katzenfell versehen und als Kunstpelz deklariert. Den Tieren wird dabei das Fell bei lebendigem Leib abgezogen und sie sterben danach langsam und qualvoll. Das ist so bestialisch, dass es beinahe nicht vorstellbar ist, dass Menschen so etwas tun können. Warum wird das getan? Weil es “günstiger” ist, als Kunstpelz herzustellen.

Dabei ist es wirklich einfach feststellbar, ob etwas tatsächlich aus Kunstfell ist oder nicht. Bei Kunstfell sieht man – wie schon erwähnt – die Webkante und die “Haare” bewegen sich nicht groß, wenn man hinein pustet. Bei echtem Fell gibt es keine Webkante, sondern die Haut des Tieres ist darunter.

Ich habe nur zwei Sachen aus Kunstfell. Eben diese Jacke mit dem Besatz und eine Weste, die ausschaut wie ein Flokati. Offensichtlich aus Kunstfaser hergestellt. Das sieht man wirklich hervorragend und mehr als deutlich.

Trotzdem hadere ich mit mir selbst, ob ich die Jacke und die Weste noch tragen soll.

Jegliche Pelzmode verleitet wieder “unwissende” Menschen… simplere Gemüter ohne viel Empathie und Verstand dazu, Jacken, Westen, Stiefel mit Pelzbesatz zu kaufen, die dann leider zu einer erschreckend hohen Prozentzahl aus echtem Pelz bestehen.

Bin ich mit schuld an der grausamen Tötung der Tiere, weil ich Kunstpelz trage? Darf ich dann auch keine Handtaschen und Schuhe mehr aus Kunstleder tragen?  Keine Kleider aus Kunstseide? Keine Jacken mit nicht tierischer Füllung, die jedoch ausschauen wie Daunenjacken? Mache ich mich dadurch mitverantwortlich?

Es macht mich wütend, dass ich die beiden wirklich tollen Teile, die ich schon seit vielen Jahren besitze, nicht mehr tragen mag und mir selber die Frage stellen muss, ob es ethisch korrekt ist, sie überhaupt zu besitzen, nur weil es unendlich grausame, ignorante und schreckliche dumme Menschen gibt!

Nur noch mit der Spiegelreflex fotografieren

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Ein Bekannter von mir fotografiert auch sehr gerne und gut. Am liebsten Landschaften und Städte. Er hatte kürzlich eine Diskussion mit einer selbst ernannten Profifotografin, die sich naserümpfend darüber beschwerte, dass mein Bekannter Bilder mit seiner Kompaktkamera gemacht hatte, anstatt mit seiner Spiegelreflex. Sie wandte sich arrogant ab.

Uhhh… ich böser Mensch habe das obige Bild gar frevelhaft mit meiner Handykamera gemacht.

Ich liebe es mit meiner Spiegelreflex zu fotografieren, aber ich schleppe sie weiss Gott nicht überall mit mir herum. Manchmal ergibt es sich einfach unterwegs, dass ich etwas Schönes sehe, wie diesen Essigbaum mit rotem Laub. Manchmal lohnt sich ein Blick über die Schulter an der Bushaltestelle. Denn genau so entstand heute morgen dieses Bild mit meiner primitiven, nicht prestigeträchtigen Handykamera und dennoch habe ich einen schönen Augenblick damit eingefangen.