Trendgetränke im Wandel der Zeit

Als ich ein Teenager war, trank man gerne “Grüne Witwe”. Das war Blue Curacau gemischt mit Orangensaft. Ebenfalls sehr beliebt war in der tiefsten Provinz das Getränk “Korea”. Es bestand zur Hälfte aus billigem Rotwein aus dem Tetrapack gemischt mit Cola. Eigentlich ziemlich widerlich wenn man es genau betrachtet. Es war aber für die jugendlichen Geschmäcker süss und daher in rauen Mengen trinkbar. Der Alkoholgehalt hielt sich zum Glück in Grenzen und die Hälfte wurde eh immer verschüttet, was auf Veranstaltungen zu dem Umstand führte, dass man schon recht früh mit den Schuhen regelrecht am Boden fest klebte, wenn man zu lange an einer Stelle stand.

Zum Glück habe ich schon seit Jahrzehnten kein Korea mehr getrunken und erst recht keine “Grüne Witwe”. Inzwischen bin ich sowieso gegen Zitrusfrüchte allergisch, was den O-Saft natürlich mit einschließt.

Die letzten jähre war “Hugo” ein “In-Getränk”. Die “Inge”, die vor ein paar Jahren stark propagiert wurde, konnte sich nie so richtig durchsetzen. Liegt wahrscheinlich daran, dass Ingwer nicht so populär ist wie Holunder.

Seit 2-3 Jahren gesellte sich “Lillet” dazu. Meist in Kombination mit Schweppes Wild Berry und verschiedenen Beeren wie Himbeeren. Zwar auch süss, jedoch nicht zu süss mit leicht säuerlichem Beigeschmack. Durchaus erfrischend.

Im Laufe der Zeit wandelt sich tatsächlich der Geschmack. ich wollte das in jungen Jahren nicht glauben. Damals tranken wir Freundinnen ausschließlich “Asti”, wenn wir “Sekt” tranken. Heute mag ich es zwar noch immer nicht staubtrocken, aber ein Rotkäppchen sollte es schon mindestens sein. Asti kann ich nicht mehr trinken.

Als ich damals auf dem Konfirmandenausflug war, tranken wir im Bus heimlich Berentzen Apfel und uns war allen kotzelend davon. Ebenfalls ein Gesöff welches ich heute abscheulich finde. Das kann ich nicht mehr trinken. Amaretto konnte ich über viele Jahre ebenfalls nicht mehr trinken, nachdem ich es mal im Übermaß “genossen” hatte und ihn mir in der Nacht mehrfach “nochmals durch den Kopf gehen lassen musste”. Heute geht es wieder, zum Beispiel im heißen Apfelsaft auf dem Weihnachtsmarkt oder gemischt mit Maracujasaft (den ich seltsamerweise vertrage) im Irish Pub.

Ich hoffe, “Hugo” und “Lillet” bleiben noch eine Weile im Trend und verschwinden nicht in der Versenkung wie frühere Trendgetränke.

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