Ein Traum zum Nachdenken

vor beinahe vier Jahren starb meine beste Freundin an Krebs. Ab und zu träume ich von ihr. Die Träume fühlen sich immer sehr real an. So auch wieder der Traum, den ich vor zwei Wochen hatte:

Meine Freundin besuchte mich und beschwerte sich bei mir, dass ich sie gar nicht mehr anrufen und nichts mehr mit ihr unternehmen würde. Ich sagte daraufhin “Aber Du bist doch tot”, darauf erwiderte sie “Na und wenn schon, das ist doch kein Grund, den Kontakt zu mir abzubrechen”. Ich sagte noch einmal “Schätzle, Du bist tot, wie soll ich denn was mit Dir unternehmen?”. Sie antwortete “Selbst wenn ich tot bin, kann ich doch trotzdem überall dabei sein und Du kannst auch mit mir telefonieren”:

Ja, ich habe sie seit sie gestorben ist, ausgeschlossen. Manchmal dachte ich “Das hätte ihr jetzt gefallen”, oder “Das wenn sie wüsste”, aber ich sprach sie nie direkt an. Ich werde mir angewöhnen, sie wieder “anzurufen”. Wenn mir ihr Exfreund wieder einen bescheuerten Witz sendet, dann werde ich sie integrieren und sagen “Schau, unverändert” und dann werden wir lachen. Ich werde sie auf das Volksfest mitnehmen und mit ihr Spaß haben. Sie kann jederzeit dabei sein. Wieso sollte sie nicht dabei sein! Wie sie selbst sagte “Ich bin zwar tot, aber ich existiere noch”.

Wir schließen unsere geliebten Verstorbenen oft aus unserem Leben aus. Ich bin froh, dass sie es mir gesagt hat. Ich werde auch meinen Papa wieder direkt ansprechen. Komischerweise mache ich das mit MissC oft. Ich “unterhalte” mich sehr häufig mit ihr. Dann habe ich auch das tröstliche Gefühl ihrer Nähe. Bei ihr habe ich es intuitiv richtig gemacht.

Alle Lebewesen, die wir “verloren” haben, sind noch da. Der Tod ist nicht das Ende des Daseins und wir sind nicht wirklich getrennt von ihnen.

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