Regenbogeneinhornhaare

Heute sah ich ein Bild, auf dem ein Mädchen die Haare in allen Farben des Regenbogens gefärbt hatte. Es sah echt mega genial aus. Wenn ich heute 16 Jahre alt wäre, würde ich meine Haare so färben lassen. Als ich wirklich in dem Alter war, trug man hochtoupierte Haare mit mindestens einer Dose Haarspray fixiert.

Ich kann mich noch gut an eine Freundin erinnern, die auf der Rückfahrt von einer Party auf der Rückbank des Autos eines Kumpels eingeschlafen war. Leider hatte sie ihre Haare an die Autoscheibe gelehnt und sie waren fest geklebt Zwar konnte sie leicht wieder vom Fenster “entkommen”, aber die Scheibe sah furchtbar aus und es benötigte viele Reinigungsmittel, bis die Pampe wieder entfernt werden konnte. Viele Frauen, die in den 80ern Teenager waren, sind stark mitverantwortlich für das Ozonloch – mich eingeschlossen.

Heute wäre ich viel cooler und würde mich einiges mehr trauen als damals. Tattoos und Piercings hätte ich trotzdem nicht. Ich finde, das steht nur den allerwenigsten Menschen richtig gut. Ich würde ganz sicher nicht dazu gehören. Es wäre nicht authentisch.

Vermutlich wäre ich – wenn ich jetzt ein Teenager wäre – auch ab und an im Manga Style gekleidet. Ich wäre eine rebellischere Jugendliche, wie zu “meiner Zeit”.

Warum traue ich mich nicht jetz – als erwachsene Frau im “mittleren Alter” – meine Haare im Einhornlook zu färben? Weil man das doch nicht macht. Was würden denn da die Leute sagen. So kann man doch nicht arbeiten gehen. In “dem Alter” macht man doch “sowas” nicht mehr. Das wäre ja lächerlich. Doch manchmal, da sitzt das kleine Teufelchen auf meiner Schulter und flüstert mir zu “wenn Du Regenbogeneinhornhaare haben willst, dann färb sie Dir gefälligst, was jucken Dich die Anderen! ” Vielleicht eines Tages traue ich mich und kaufe mir eine Perücke in allen Regenbogenfarben und dann laufe ich damit durch die Stadt, ha!  Vermutlich werde ich bis dahin 80 oder 90 sein und endlich frei von der Meinung der “Anderen”. Dann bin ich so eine verrückte, abgedrehte Alte, die sich einen feuchten Kehricht um Konventionen schert und “was man macht und was nicht”. Bevor ich in einem Altersheim lande, werde ich dann eine WG gründen mit Gleichgesinnten und mit dem Kiffen anfangen. Bis dahin wird Cannabis vermutlich legalisiert worden sein.

So spießig und “alt geboren” wie viele Vertreter der Generation Y und Z sind, muss die Generation X (zu der ich gehöre) vermutlich als die Alten gegen die Jungen rebellieren.

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