Der Winterblues schlägt zu

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Heute fühle ich mich hoffnungslos. So als ob es immer Winter bleiben würde und es niemals wieder Frühling werden wird. Ist es nur das mangelnde Sonnenlicht, das mir all die Hoffnung raubt? Dann muss ich da noch ein paar Tage durch. Ab dem 22. werden die Tage wieder länger. Das Licht kehrt zurück. Die Zeit der Dunkelheit endet. Mein Verstand weiss das. Dennoch bin ich gerade echt im Winterblues. Bin ich einfach nur komplett untersommert? Heute bin ich hoffnungslos, aber Morgen wird die Welt schon wieder anders ausschauen. Vielleicht sehe ich dann wieder einen Sinn in all dem hier.

Wenn Du doch wenigstens wieder Milch und sowas zu Dir nehmen würdest

Diesen Satz sagte heute meine 83jährige Mama zu mir. Sie macht sich Sorgen. Denn sie wurde von klein auf durch karnistisches Gedankengut indoktriniert. “Die Milch machts”, “Fleisch ist ein Stück Lebenskraft” etcetcetc.

Sie erliegt dem Irrglauben, dass man Fleisch zum Leben braucht, sonst wird man krank. Ich sagte ihr, dass ich selten krank bin und wenn, dann sicher nicht ernährungsbedingt. Sie sagte daraufhin gleich “aber im Sommer warst Du auch lange krank”. Ja, da hatte ich eine massive allergische Reaktion auf einen Insektenstich zwischen den Zehen und hatte zwei Monate lang Schmerzen. Das wurde bestimmt nicht durch einen Proteinmangel ausgelöst, was auch meine Mutter einsah.

Ich hörte ähnliche Sätze – aus unterschiedlichen Gründen – schon öfter. Ein ehemals guter Freund sagte mir einmal “als Du noch Vegetarierin warst, damit kam ich klar, aber vegan, das ist echt zu extrem. Du hast Dich verändert und ich mag Dich jetzt nicht mehr so”.

Ich sagte meiner Mutter heute das, was ich dem ehemaligen Freund damals auch sagte: “Es wird nie wieder ein zurück zu Vegetarismus geben. Ich werde bis an mein Lebensende vegan leben. Fleischverzicht reicht nicht! Durch den Konsum von Eiern und Produkten mit Eiern wäre ich mitschuldig am Kükenschreddern und durch den Konsum von Milch und Produkten mit Milch wäre ich weiterhin mitschuldig am Tod von Kälbern, die schon im Alter von nur 4 Monaten geschlachtet werden, weil sie quasi die “Abfallprodukte” der Milchwirtschaft sind.”

Eine ehemalige Kollegin sagte vor ungefähr fünf Jahren zu mir “Mein Bruder war eine zeitlang Vegetarier, aber jetzt ist er wieder normal”. Echt? Ist es “normal” keine Empathie mit Tieren zu haben? Augen und Ohren zu verschließen und zu verdrängen was man weiß?

Im 21. Jahrhundert kann mir keiner erzählen, dass er nicht weiss, was mit den Tieren beim Schlachten passiert. Sie fühlen Angst und Schmerz, wie wir auch. Sie sterben lange vor Ablauf ihrer natürlichen Lebensspanne. Egal ob im Schlachthof oder beim allseits bekannten “Metzger des Vertrauens”. Das Töten von Tieren aus niederen Beweggründen ist abnormal! Und ja: “Es schmeckt so gut” ist ein niederer Beweggrund. Ein Pelzkragen oder Bommel, Ledertaschen- , Jacken und Stiefel ebenfalls.

Vielleicht gibt es noch ein paar Naturvölker, die auf die Jagd oder das Fischen angewiesen sind, aber seien wir realistisch. Wir reden hier von einer verschwindend kleinen Gruppe Menschen. Alle anderen können sich locker rein pflanzlich ernähren.

Es ist nicht normal Tiere und tierische Produkte zu essen. Es ist ethisch nicht vertretbar. Es ist auch nicht normal, Tiere zu jagen und zu töten oder Fische zu fischen. Es ist nicht normal Waschbären zu töten, weil sie den Garten verwüsten, oder die Maus im Keller mit einem Besenstiel zu erschlagen und es ist auch nicht normal sich an Tieren in Zoos, Delphinarien und Zirkussen zu ergötzen.

Nicht ich bin die Abnormale. Ich habe nur schon früher erkannt, was hoffentlich bald alle Menschen erkennen werden: Wir sind alle Erdlinge mit dem gleichen Recht auf ein unversehrtes gutes Leben!